Nur wenige Grundschüler in Notfallbetreuung an Schulen in MV

Weil Kitas und Schulen seit einer Woche zu bleiben, müssen Kinder zu
Hause betreut werden. Nach Einschätzung des Bildungsministeriums
haben sich die Familien gut darauf eingestellt. Von der
Notfallbetreuung an Schulen machen nur wenige Gebrauch.

Schwerin (dpa/mv) - Die Familien in Mecklenburg-Vorpommern haben sich
offenbar gut auf die seit einer Woche wegen der Corona-Pandemie
geltenden Schulschließungen eingestellt. Wie das Bildungsministerium
in Schwerin mitteilte, wurden am Montag landesweit lediglich 747
Grundschüler in Schulen betreut. Das sei weniger als ein Prozent der
85 600 Jungen und Mädchen, die sonst die Klassen 1 bis 6 besuchen,
hieß es.

Die erste Schulwoche mit der Notfallbetreuung sei sehr gut und auch
sehr geordnet gelaufen, konstatierte Bildungsministerin Bettina
Martin (SPD). «Die Zahlen zeigen, dass die Eltern sehr
verantwortungsvoll mit der Aufgabe, ihre Kinder zu Hause zu betreuen,
umgehen», sagte sie.

Die sogenannte Notfallbetreuung greift bei Eltern mit Tätigkeiten,
die für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens notwendig sind.
Als Beispiele gelten unter anderem Polizisten, Mediziner,
Pflegekräfte und Mitarbeiter im Lebensmittelhandel oder bei
Stadtwerken. Erhebungen, wie viele schulpflichtige Kinder in solchen
Familien leben, gibt es nicht.

Nach den Worten Martins ist auch für die Kinder zu Hause die
Vermittlung von Lernstoffen weitestgehend sichergestellt. «Unsere
Lehrerinnen und Lehrer haben viele kreative Ideen und Wege gefunden,
wie sie die Schülerinnen und Schüler mit Aufgaben versorgen, die zu
Hause gelöst werden können. Insofern möchte ich nach der ersten
Woche, obwohl es eine schwierige Zeit für alle ist, ein gutes Fazit
ziehen», sagte Martin.

Die Schließung aller Schulen und Kitas bis nach Ostern ist Teil der
allgemeinen Bestrebungen, die Ausbreitung des neuartigen Virus
einzudämmen. Betroffen sind sowohl staatliche und freie
allgemeinbildende als auch berufliche Schulen. An ihnen lernen laut
Bildungsministerium insgesamt etwa 185 000 Schüler. Rund 110 000
Kinder besuchen üblicherweise Krippen, Kitas, Tagesmütter oder den
Hort.