Neue Hotline für Fieberambulanzen in Rheinland-Pfalz

Inzwischen gibt es rund 30 Fieberambulanzen für Tests auf das
Coronavirus. Möglicherweise infizierte Menschen sollen vor einem
Besuch eine zentrale Hotline anrufen. Das Kabinett will einen
Nachtragshaushalt zur Bewältigung der Krise auf den Weg bringen.

Mainz (dpa/lrs) - Für die inzwischen rund 30 Fieberambulanzen in
Rheinland-Pfalz wird am (heutigen) Dienstag (12.00 Uhr) eine neue
zentrale Hotline gestartet. Die «Hotline Fieberambulanz» wird nach
Angaben des Gesundheitsministeriums federführend vom Deutschen Roten
Kreuz (DRK) rund um die Uhr betrieben. Bevor möglicherweise mit dem
Coronavirus infizierte Menschen eine Fieberambulanz aufsuchen, sollen
sie sich unter der Telefonnummer 0800 99 00 400 melden.

«Mit den zusätzlichen Kapazitäten wollen wir eine dringend
erforderliche Entlastung der vorhandenen Systeme erreichen, vor allem
auch des Notrufs 112, der nur für akute medizinische Notfälle
vorgesehen ist», erklärten Gesundheitsministerin Sabine
Bätzing-Lichtenthäler und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD).
Besetzt wird die Hotline von weiteren Hilfsorganisationen,
Angehörigen von Gesundheitsfachberufen, Studierenden und Lehrkräften.
Für die Hotline wurden in den DRK-Leitstellen Mainz und Landau rund
20 Telefonplätze eingerichtet. Die Patientenservice-Rufnummer 116117
der Kassenärztlichen Vereinigung ist für nicht mobile Patienten
gedacht, damit Ärzte Betroffene in ihrer eigenen Wohnung auf das
Coronavirus testen können.

Die Landesregierung will am (heutigen) Dienstag den Entwurf für einen
Nachtragshaushalt im Umfang von 650 Millionen Euro verabschieden. Die
zusätzlichen Ausgaben sind vor allem für die gestiegenen Kosten im
Gesundheitswesen und für die Unterstützung von Unternehmen
vorgesehen, die wegen der Corona-Krise in wirtschaftliche Probleme
geraten sind. Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Finanzministerin Doris
Ahnen (beide SPD), Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) und
Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) wollen nach der
Kabinettssitzung die Einzelheiten des Ausgabengesetzes vorstellen.

Der Vorsitzende der oppositionellen CDU-Fraktion, Christian Baldauf,
forderte am Montag, der Nachtragshaushalt müsse mindestens eine
Milliarde Euro umfassen. Er sagte: «Ohne die Betriebe unseres
Mittelstandes geht in unserem Land nichts. Sie stellen
Hunderttausende von Arbeitsplätzen zur Verfügung. Es geht hier um
Existenzen, um Familien mit Kindern, die auch nach Überwindung der
Corona-Krise eine Perspektive brauchen.»

Schon am Freitag soll der Landtag in Mainz zusammenkommen, um den
Nachtragshaushalt zu verabschieden. Um bei der Sitzung das
Infektionsrisiko zu senken, wird eine Lösung angestrebt, damit nicht
alle 101 Abgeordneten teilnehmen müssen, die Beschlussfähigkeit und
die Abbildung der Mehrheitsverhältnisse aber dennoch gewahrt bleiben.