Füchse-Handballer mit Gehaltsverzicht: «Keine Selbstverständlichkei t»

Berlin (dpa) - Die Profis von Handball-Bundesligist Füchse Berlin
verzichten im Zuge der Coronavirus-Krise auf Gehalt. «Ich freue mich,
dass wir so unkompliziert eine Lösung mit allen Spielern treffen
konnten», sagte Geschäftsführer Bob Hanning in einer Mitteilung am
Montag. Der Club habe Kurzarbeitergeld beantragt, hieß es weiter. Die
Verantwortlichen hätten die Spieler gebeten, «mit großem Beispiel»

voranzugehen. «Für mich ist das keine Selbstverständlichkeit, sondern

der Beweis dafür, dass unsere Arbeit in den vergangenen Jahren auf
gesunden Wurzeln aufgebaut wurde», sagte Präsident Frank Steffel.

Der Verein hofft zudem, dass kein Zuschauer einen Teil des
Eintrittsgeldes zurückverlangen wird, sollte die Saison abgebrochen
werden. Dazu setzen die Füchse weiter auf die Unterstützung ihrer
Sponsoren.

In der Bundesliga hatten zuvor unter anderen die Teams von SC DHfK
Leipzig und Frisch Auf Göppingen auf Gehalt verzichtet. «Es haben
alle mitgemacht, um dem Verein in dieser Phase erstmal Luft zu
verschaffen, um auch weiter handlungsfähig zu sein», sagte
Nationalspieler Paul Drux. Der 25-Jährige spielt bereits seit 2011
für die Füchse.

«Ich freue mich darüber, dass sich auch Spieler, die erst seit kurzer
Zeit bei uns sind oder deren Verträge nur bis zum Ende der Saison
laufen, solidarisch zum Verein bekannt haben», sagte Manager Hanning.
«Dies schafft uns jetzt eben gerade diese gewünschte Luft, um bis in
den Sommer zu kommen.»

Bei Kurzarbeit übernimmt die Bundesagentur für Arbeit 60 Prozent des
ausgefallenen Nettolohns. Bei Arbeitnehmern mit Kind sind es 67
Prozent. Bundesweit gibt es bereits einen Ansturm von Unternehmen auf
das erweiterte Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise.