Zirkus wegen Corona-Krise in Nordhessen gestrandet

Fritzlar (dpa/lhe) - Infolge der Corona-Krise ist im nordhessischen
Fritzlar ein Zirkus gestrandet. «Alle Gastspiel-Orte, die als
nächstes gekommen wären, haben uns aufgrund der Situation abgesagt»,

sagte Henry Frank, Direktor des Zirkus Paul Busch am Montag. Der
Betrieb sitze mit 20 verbliebenen Mitarbeitern und 31 Tieren seit
über einer Woche in der Domstadt fest. Spenden sicherten bisher die
Versorgung. Zuvor hatte die «Hessische/Niedersächsische Allgemeine»
(HNA) berichtet.

Mit Gastspielen in Nordhessen wollte der Zirkus in die Saison
starten. Die erste Vorstellung Mitte März in Fritzlar habe noch
stattfinden dürfen, sagte Frank. Man habe Besucherobergrenzen
berücksichtigt und die Sitzabstände vergrößert. Doch aus Angst vor

einer Infektion mit Covid-19 seien kaum Zuschauer gekommen. Kurz
darauf hätten andere Städte die Gastspiele abgesagt. Ausländische
Schausteller, die an der Show beteiligt waren, reisten in ihre Heimat
ab.

Rücklagen habe der Zirkus nicht. Das Geld sei in die Planung der
neuen Saison geflossen. «Unsere letzten Einnahmen hatten wir
Weihnachten», erklärte Frank. In Fritzlar dürfe der Zirkus nun
bleiben. Viele Menschen und die Stadt unterstützten ihn. «Die
Hilfsbereitschaft ist überwältigend, das habe ich im Leben noch nie
gesehen», sagte der Zirkusdirektor. Allerdings sei man weiter auf
Spenden angewiesen. Zudem sei unklar, ob die angekündigten
Staatshilfen auch für Schausteller bereitgestellt würden.