Corona: Menschen halten Ausgangsbeschränkungen weitgehend ein

«Daheim bleiben!» lautet das Motto für die Menschen im Freistaat -
und die allermeisten halten sich an die seit dem Wochenende geltenden
Ausgangsbeschränkungen wegen des Coronavirus. Die Polizei zieht eine
überwiegend positive Bilanz.

München (dpa/lby) - Die angesichts der Coronakrise beschlossenen
Ausgangsbeschränkungen im Freistaat sind von den Menschen weitgehend
eingehalten worden. Die Polizeipräsidien München, Unterfranken und
Oberpfalz zogen bis zum Mittag eine weitgehend positive Bilanz. Bei
mehreren Tausend Kontrollen stellten die Beamten in den drei Bezirken
570 Verstöße fest.

In München registrierte die Polizei zwischen Sonntagmorgen und
Montagmorgen nach eigenen Angaben bei 4000 Kontrollen 200 Verstöße,
davon wurden 61 angezeigt. So fassten die Beamten unter anderem einen
33-Jährigen, der nach eigener Aussage das Coronavirus verbreiten
wollte, indem er einen Ticketautomaten und U-Bahn-Griffe ableckte.
Der Mann hatte seine bereits einige Tage zuvor begangenen Taten
gefilmt und das Video im Internet verbreitet. Gegen ihn wird nun
wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Ob er tatsächlich mit

dem Coronavirus infiziert ist, war zunächst unklar. Der Mann sei
getestet worden, sagte eine Polizeisprecherin.

In Unterfranken zählte die Polizei 316 Verstöße, die allesamt
angezeigt würden. Die zahlreichen Spaziergänger, die am Sonntag das
schöne Wetter ausnutzten, hätten sich vorbildlich verhalten und die
Abstandsregelungen eingehalten oder seien als Familien unter sich
geblieben, so das Fazit der Würzburger Polizei. Allerdings habe zum
Beispiel ein Wirt in Karlstadt abends Gäste in seinem Restaurant
gehabt, die bei Brettspielen dicht beisammen gesessen seien. Zudem
hätten einige Parties aufgelöst werden müssen.

Die Polizei in der Oberpfalz stellte bei 1000 Kontrollen 54 Verstöße
fest. Ob sich ein Passant oder Autofahrer berechtigt oder
unberechtigt im öffentlichen Raum aufhält, werde durch den direkten
Austausch geklärt, sagte eine Sprecherin. Bei einem Verdacht könnte
auch eine Wohnung kontrolliert werden. Insbesondere junge Leute
hätten gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen. Mehrfach seien
Gruppen nach Hause geschickt worden, die sich zum Ballspielen oder
Alkoholtrinken getroffen hatten.