5400 Unternehmen fragen in Corona-Krise nach wirtschaftlichen Hilfen

Potsdam (dpa/bb) - In der Corona-Krise haben sich bisher 5400
Unternehmen Hilfen bei der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB)
wegen Hilfen gemeldet. Das teilte das Wirtschaftsministerium am
Montag mit. Allein am Wochenende seien rund 1700 Anfragebögen online
eingegangen, sagte WFBB-Geschäftsführer Steffen Kammradt. Größte
Branchengruppen in Brandenburg seien mit über 75 Prozent
Dienstleister, Handel und Gastronomie. Mehr als 90 Prozent der
Anfragenden hätten weniger als 10 Beschäftigte. Das Ministerium und
die WFBB sind Erst-Anlaufstellen für Unternehmen in akuten
betriebswirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Von einer ähnlichen Entwicklung berichtet die Agentur für Arbeit
Potsdam. Innerhalb einer Woche seien die Anfragen und
Vorankündigungen von Kurzarbeit «förmlich explodiert», sagte
Geschäftsführerin Ramona Schröder. Täglich würden 300 Anfragen
beantwortet. Von Arbeitsausfall betroffen seien fast alle Branchen.

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) rief alle Unternehmer dazu
auf, von Kündigungen abzusehen und stattdessen von der ausgeweiteten
Kurzarbeiterregelung Gebrauch zu machen. Zudem appellierte er an die
Arbeitgeber, die Löhne weiter zu zahlen, auch wenn Eltern wegen
geschlossener Kitas oder Schulen nicht zur Arbeit kommen könnten,
weil eine andere Betreuung nicht möglich sei.

Brandenburg plant einen Rettungsschirm von einer halben Milliarde
Euro. Dafür soll der Landtag in der kommenden Woche die Weichen
stellen. Ein Soforthilfeprogramm sieht schon jetzt Zuschüsse zwischen
9000 und 60 000 Euro für Klein- und Kleinstunternehmen,
Solo-Selbstständige und Freiberufler vor, um eine akute
Existenzgefährdung zu verhindern. Die Hilfe richtet sich nach der
Zahl der Erwerbstätigen (bis zu 100). Ab Mittwoch sind Anträge
möglich. Ein Fonds von 7,5 Millionen Euro steht bereit.