Italien fährt Produktion wegen Corona-Krise weiter runter

Rom (dpa) - Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen,
müssen in Italien seit Montag weitere Teile der Wirtschaft ihre
Arbeit stoppen. Die Regierung hatte am Wochenende beschlossen, dass
die nicht-lebenswichtige Produktion heruntergefahren werden soll.
Allerdings erließ das Kabinett in dem am Sonntag unterschriebenen
Dekret auch eine lange Liste von Ausnahmen vom Verbot.

Zugleich keimte in dem besonders hart von der Corona-Welle
getroffenen Land erste vorsichtige Hoffnung auf, dass die bestehenden
Ausgangssperren und Ladenschließungen allmählich Wirkung zeigen
könnten: Der Zivilschutz hatte am Sonntagabend zwar immer noch rund
650 neue Tote im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Erreger binnen 24
Stunden gemeldet - doch die Zahl lag unter der am Samstagabend
berichteten Zahl von fast 800 Toten.

Insgesamt wurden in Italien seit Februar bis zum Sonntag mehr als
59 000 Infizierte erfasst. Auch bei der Infizierten-Zahl war die
Steigerung geringer gewesen als am Vortag. Insgesamt starben in
Italien 5476 meist ältere Menschen bei der Virus-Welle.

Man hoffe, dass der Anstieg der Gesamtzahlen weiter weniger steil
verlaufen werde, sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli. Zugleich
mahnte er, dass erst die nächsten Tage zeigen würden, ob der Trend
wirklich gebrochen sei.

Trotz der neuen Verbote arbeiten darf unter anderem die Lebensmittel-
und Transportbranche sowie die Entsorgungs- oder Energieindustrie.
Auch Betriebe aus den Bereichen Medizin, Chemie, Plastik, Tierfutter
und vieles mehr dürfen weitermachen. Post und Banken sowie ähnliche
Dienstleister bleiben ebenfalls geöffnet. Ein Teil der Betriebe, die
schließen müssen, erhielt eine Übergangsfrist bis zum Mittwoch. Nach

einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa hatten Wirtschaftsvertreter
vor zu drastischen Schließungen gewarnt. Gewerkschaften dagegen
drohten mit Streiks, weil die Arbeitnehmer bei der Arbeit nicht genug
vor Ansteckung geschützt seien.