Welthungerhilfe warnt wegen Coronavirus vor massiven Folgen in Afrika

Osnabrück (dpa) - Die Welthungerhilfe hat angesichts des sich
ausbreitenden Coronavirus vor drastischen Folgen für Afrika und
andere Entwicklungsländer gewarnt. «Es ist davon auszugehen, dass wir
in den nächsten Wochen und Monaten dort viele Tote beklagen müssen»,

sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, der «Neuen
Osnabrücker Zeitung». «Damit werden auch Existenzen vernichtet, und
die Armut könnte nicht zuletzt wegen der verheerenden
wirtschaftlichen Folgen der Pandemie dort weiter ansteigen», sagte
Thieme. Das Virus werde sich vor allem dort verheerend auswirken, wo
es ein schlechtes oder kaum funktionierendes Gesundheitssystem gebe.

Die offiziellen Infektionszahlen etwa in Afrika oder Afghanistan
seien gering, «weil es vor Ort kaum Tests gibt», sagte Thieme. Die
Industrieländer dürften Afrika nicht im Stich lassen, alle geplanten
Unterstützungsprogramme sollten eingehalten werden. Diejenigen
Länder, die in den vergangenen Jahren Erfahrungen mit der
Ebola-Seuche gemacht hätten, seien im Umgang mit einer solchen
Pandemie vermutlich besser vorbereitet.

Sie kündigte an, die Welthungerhilfe werde ihre Arbeit in derzeit 38
Ländern vorerst soweit wie möglich fortsetzen. «Wir weiten unsere
Projekte aus, indem wir Hygieneschulungen und Aufklärungskampagnen
beginnen», sagte Thieme.