Emirates stellt die meisten Passagierflüge wegen Coronavirus ein

Dubai (dpa) - Die Fluggesellschaft Emirates stellt wegen der
Ausbreitung des Coronavirus ab kommenden Mittwoch die meisten ihrer
Passagierflüge vorerst ein. Emirates könne den normalen Betrieb für
Passagiere erst sicherstellen, wenn «Länder ihre Grenzen wieder
öffnen und das Vertrauen ins Reisen zurückkehrt», sagte Emirates-Chef

Scheich Ahmed bin Said Al Maktum laut Mitteilung vom Sonntag.

Allerdings soll es Ausnahmen geben: Flüge nach Großbritannien, in die
Schweiz, nach Australien, Südafrika, in die USA und nach Kanada sowie
in sieben asiatische Länder sollen weiterhin stattfinden, sofern
«Grenzen offen bleiben und eine Nachfrage besteht». Die Lage könne
sich laufend ändern, hieß es. Kunden sollten sich über die Website
von Emirates über den jüngsten Stand informieren. Die besagten Länder

würden nach «Bitten von Regierungen und Kunden» weiterhin angeflogen,

um die Rückführung von gestrandeten Reisenden zu unterstützen.

Die staatliche Airline mit Sitz in Dubai in den Vereinigten
Arabischen Emiraten flog zuletzt 145 Ziele weltweit an. Das
Unternehmen beschäftigt etwa 60 000 Mitarbeiter und ist die größte
Fluggesellschaft im arabischen Raum.

Mit vorübergehenden Gehaltskürzungen will Emirates vorerst durch die
Krise kommen und nach eigener Aussage keine Mitarbeiter entlassen.
«Wir wollen es vermeiden, Jobs zu kürzen», sagte Scheich Ahmed. Die
meisten Angestellten sollen demnach drei Monate lang 25 bis 50
Prozent weniger Grundgehalt bekommen. Zulagen seien nicht betroffen,
auch Nachwuchskräfte seien ausgenommen. Emirates-Präsident Tim Clark
will drei Monate komplett auf sein Grundgehalt verzichten. Die
Mitarbeiter seien angehalten, angesichts der Krise Urlaub zu nehmen.

«Die Welt ist angesichts des Covid-19-Ausbruchs buchstäblich in
Quarantäne», sagte Scheich Ahmed. Die Krise sei geografisch sowie von
gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten her
betrachtet beispiellos. Bis vergangenen Januar sei die
Emirates-Gruppe auf gutem Kurs gewesen, die gesetzten finanziellen
Ziele zu erreichen. «Aber Covid-19 hat all das in den vergangenen
sechs Wochen auf plötzliche und schmerzvolle Weise gestoppt.»