Nach neuen Corona-Anordnungen: Weitere Bundesliga-Pause zwangsläufig

Berlin (dpa) - Nach der von Bund und Ländern angeordneten umfassenden
Reduzierung sozialer Kontakte zum Kampf gegen die Ausbreitung des
Coronavirus ist ein baldiger Neustart der Fußball-Bundesliga auch
faktisch vom Tisch. Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag
verkündeten Einschränkungen des sozialen Lebens machen auch die
Austragung sogenannter Geisterspiele ohne Zuschauer für mindestens
zwei Wochen praktisch unmöglich.

Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga kommt am Dienstag zur
Vorbereitung einer weiteren Mitgliederversammlung am 31. März
zusammen, bei der das künftige Vorgehen beschlossen werden soll.
Bislang hatten die 36 Profi-Clubs eine Zwangspause bis zum 2. April
vereinbart, allerdings gleichzeitig verkündet, dass man nicht davon
ausgehe, «dass der Spielbetrieb am ersten April-Wochenende wieder
möglich sein wird».

Andere europäische Top-Ligen haben bereits einen Fußball-Stopp bis
Ende April beschlossen. Laut Medienberichten plant die englische
Premier League eine Wiederaufnahme der noch ausstehenden Spieltage
erst am 1. Juni.

Ziel der Bundesliga-Clubs ist es, die noch neun ausstehenden
Spieltage zu absolvieren, um gravierende Einnahmeausfälle von bis zu
750 Millionen Euro zu vermeiden. Sollten das Geld aus TV- und
Sponsorenverträgen wegfallen, drohe mehreren Clubs die Insolvenz,
hatte DFL-Chef Seifert prophezeit. Bislang gilt der 30. Juni als
spätester Zeitpunkt für ein Saisonende, da anschließend viele
Spielerverträge enden. In England wird allerdings schon über ein
Szenario bis Mitte Juli nachgedacht.