Halles Oberbürgermeister fordert strengere Corona-Beschränkungen

Halle (dpa/sa) - Vor den Beratungen der Ministerpräsidenten mit der
Bundesregierung über die Eindämmung des neuartigen Coronavirus hat
Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand erneut strengere
Beschränkungen gefordert. «Ich erwarte dringend Nachbesserungen an
der Landesverordnung», sagte der Parteilose am Sonntag auf seiner
täglichen Corona-Pressekonferenz. Die am Dienstag erlassenen
Regelungen griffen viel zu kurz, kritisierte der Oberbürgermeister.

So sollten etwa Friseure und Heilpraktiker nicht weiter von den
Beschränkungen ausgenommen werden, forderte Wiegand. Am Nachmittag
beraten Bundesregierung und Landesregierungen über weitere,
bundesweit einheitliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Dass
sie sich auf eine strikte Ausgangssperre einigen, glaubt Wiegand
nicht.

Halle ist in Sachsen-Anhalt die am stärksten von Corona betroffene
Kommune. Bis zum Sonntag wurden 78 Infektionen in der Saalestadt
nachgewiesen. 16 davon seien in stationärer Behandlung, zwei müssten
beatmet werden. Die Erkrankten seien zwischen 66 und 92 Jahre alt.
Einige Testergebnisse stünden zudem noch aus.

Die Hallenserinnen und Hallenser halten sich indes weitgehend an die
Appelle der Stadt, lobte der Oberbürgermeister. «Darauf können wir
stolz sein». Auf Spiel- und Bolzplätzen seien keine Verstöße gegen

die angeordnete Schließung festgestellt worden. Elf Gruppen von fünf
bis zehn Menschen seien aufgelöst worden.