WHO betont beratende Funktion in der Olympia-Frage

Berlin (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation wird von sich aus
nicht die Absage der Olympischen Spiele in Tokio fordern. Dies sei
auch nicht die Aufgabe der WHO, sagte ein Sprecher am Sonntag auf
dpa-Anfrage. «Jede Entscheidung, ein geplantes internationales
Ereignis abzuändern, sollte auf einer sorgfältigen Bewertung der
Risiken (...) beruhen.» Auch der Stand der Planungen spiele eine
Rolle. Die WHO arbeite seit langer Zeit mit den «einschlägigen
internationalen Organisationen wie dem Internationalen Olympischen
Komitee» zusammen.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuletzt eingeräumt, dem Rat der
WHO bezüglich einer Absage der Sommerspiele in Tokio (24. Juli bis 9.
August) folgen zu wollen. Offiziell hat das IOC aber noch nicht über

mögliche Alternativpläne informiert. Zahlreiche Athletinnen und
Athleten hatten das scharf kritisiert.

Die WHO gab an, «wissenschaftlich fundierte Leitlinien und
Empfehlungen für die öffentliche Gesundheit» bereitzustellen. Diese
seien dazu gedacht, dass die Organisationen und Länder angemessene
und «evidenzbasierte Entscheidungen» treffen können. Den Beteiligten

stehe es aber «frei, eigene Entscheidungen entsprechend ihrer
Umstände und ihrer Einschätzung des Risikos zu treffen».