55 000 Zuschauer besichtigen Olympisches Feuer in Sendai

Sendai (dpa) - Ungeachtet der Sorgen um die Coronavirus-Pandemie
haben rund 55 000 Japaner in Sendai das Olympische Feuer besichtigt.
Das Feuer wurde am Bahnhof der Stadt in einem goldenen Kessel
ausgestellt. Dabei bildeten sich Warteschlangen von bis zu 500
Metern, viele Menschen trugen einen Mundschutz.

Das Feuer hatte die Präfektur Miyagi am Freitag erreicht. Die
Organisatoren sprachen von der «Flamme der Erholung», da die
nordöstliche Region seit neuneinhalb Jahren im Wiederaufbau steckt.
2011 hatte ein Erdbeben und ein daraus resultierender Tsunami in der
Region für eine Naturkatastrophe mit mehr als 18 000 Toten gesorgt,
unter anderem war es zum Reaktorunglück im Kernkraftwerk Fukushima
gekommen.

Die Feuer-Besichtigung in Sendai stand im krassen Gegensatz zu einer
reduzierten Zeremonie auf einem Militärstützpunkt in
Higashimatsushima im Nordosten der Hauptinsel Honshu, wo das Feuer
aus Griechenland ankam. 200 örtliche Schüler, die ursprünglich
eingeladen waren, durften wegen der Gefahr einer weiteren Ausbreitung
des Coronavirus nicht teilnehmen. Die Sommerspiele sollen am 24. Juli
in Tokio eröffnet werden, die Rufe nach einer Absage oder
Verschiebung der Spiele werden aber immer lauter.