Corona-Krise: Pakistan fordert Aufhebung von US-Sanktionen gegen Iran

Islamabad (dpa) - Pakistans Premierminister Imran Khan hat eine
Aufhebung der US-Sanktionen gegen das besonders schwer von der
Corona-Krise betroffene Nachbarland Iran gefordert. «Das iranische
Volk sieht sich unermesslichem Leid gegenüber, während die Sanktionen
die Bemühungen des Irans zur Bekämpfung von Covid-19 lähmen. Die
Menschheit muss sich im Kampf gegen diese Pandemie vereinen»,
forderte Khan am Sonntag von US-Präsident Donal Trump auf Twitter.

Der Iran hatte zuvor ein Hilfsangebot der USA zur Bekämpfung des
Coronavirus abgelehnt. Anstatt Hilfsgüter und Experten in den Iran zu
schicken, sollten die USA die Sanktionen gegen das Land aufheben,
hieß es vor wenigen Tagen aus dem Außenministerium in Teheran.

Derweil stieg die Zahl der Infizierten in Pakistan nach Angaben des
Gesundheitsministeriums im Vergleich zum Vortag um 112 auf 646. Die
meisten Fälle wurden in der südlichen und dicht besiedelten Provinz
Sindh verzeichnet, wo mehr als 47 Millionen Menschen leben. Die
Provinzregierung in Sindh verhängt angesichts der Ausbreitung eine
Ausgangssperre, die von Mitternacht (Ortszeit) an gelten sollte.

Premierminister Khan hatte sich in einer Fernsehansprache am Sonntag
gegen eine landesweite Ausgangssperre ausgesprochen. Ein Viertel der
Menschen in Pakistan lebe unter der Armutsgrenze, so Khan. «Wir haben
keine Ressourcen, um die Menschen während der Abriegelung zu
versorgen.» Stattdessen rief er dazu auf, weiter soziale Distanz zu
wahren. In den sozialen Medien in Pakistan forderten Nutzer unter dem
Hashtag #LockDownPakistan eine landesweite Ausgangssperre, um die
Ausbreitung des Virus einzuschränken.