Dutzende Verstöße gegen Ausgangsbeschränkungen in Bayern

München (dpa) - Die Polizei in Bayern hat Dutzende Verstöße gegen
die Ausgangsbeschränkung geahndet. Neben privaten Treffen wie
«Corona-Partys» hielten sich auch Geschäftsleute nicht an die
Vorgaben, die seit dem Wochenende im Freistaat gelten. Bei mehr als
5300 Überprüfungen bis Sonntagmorgen stellten allein die Beamten in
München über 160 Verstöße fest.

In Bayern gilt eine Ausgangsbeschränkung, um die Ausbreitung des
Coronavirus einzudämmen. Die Menschen dürfen demnach die eigene
Wohnung nur noch verlassen, wenn sie dafür einen triftigen Grund
haben. Dazu gehört der Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe oder
Arztbesuche. Auch Spaziergänge etwa in der Familie mit Abstand zu
anderen bleiben möglich. Die Ausgangsbeschränkung gilt zunächst bis
zum 3. April. Wer gegen die Allgemeinverfügung verstößt, muss nach
Angaben der Staatsregierung mit hohen Bußgeldern rechnen.

Im Einsatzbereich des Polizeipräsidiums in Ingolstadt wurde die
Polizei in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu mehreren Einsätzen
gerufen, die Beamten lösten dort eine Party mit 15 Gästen auf.

Die Polizei in der Oberpfalz vermeldete nach weit mehr als 1000
Kontrollen bis Sonntagfrüh 82 Verstöße und bewertete die Zahl
angesichts einer Gesamtbevölkerung von etwa 1,1 Millionen Menschen
aber als gering. In Mitterteich (Landkreis Tirschenreuth) feierten
fünf Männer eine Grillparty und posteten ein Selfie davon im
Internet. Sie erwartet nun eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das
Infektionsschutzgesetz. Mitterteich hatte bereits am
Mittwoch bundesweit als erste Stadt eine Ausgangssperre verhängt.

In Niederbayern führte die Polizei am Samstag knapp 1500 Kontrollen
durch. Bei etwa 1000 kontrollierten Betrieben wurden zehn Verstöße
festgestellt. Grundsätzlich zeigte sich die Polizei zufrieden.
Ähnlich klang die Bilanz im Nordwesten des Landes: «Der Großteil der

Unterfranken verhält sich erfreulicherweise verantwortungsbewusst und
bleibt zu Hause, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.»
Hier gab es 50 Einsätze mit Bezug zur Ausgangsbeschränkung.