Wiro stundet in Not geratenen Mietern in Corona-Krise die Miete

Rostock (dpa/mv) - Das Rostocker kommunale Wohnungsunternehmen Wiro
stundet Mietern, die infolge der Corona-Krise nicht zahlen können,
die Miete. Allerdings gebe es ausschließlich Einzelfallentscheidungen
für akute Notfälle, stellte der Geschäftsführer der größten
Vermieterin der Hansestadt, Ralf Zimlich, am Sonntag klar. Einen
pauschalen Verzicht gebe es nicht.

Möglich sind demnach Stundungen der Gesamtmiete für gewerbliche und
Wohnungsmieter zunächst bis Mitte Mai. Dabei müsse nachgewiesen
werden, dass die Mieter infolge der aktuellen Krise in finanzielle
oder soziale Schwierigkeiten geraten sind. Wichtig sei aber auch,
dass Mieter zügig staatliche Hilfen wie das Wohngeld sowie
Unterstützung aus Sonderprogrammen beantragen. Die Wiro vermietet
nach eigenen Angaben rund 36 000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten.

Die Wohnungswirtschaft verwies darauf, dass auch die Vermieter
Rechnungen zu bezahlen hätten und schlug einen «Sicher-Wohnen-Fonds»

der Landesregierung für die Branche vor. Dieser Fonds solle Geld als
Zuschuss oder zinslosen Kredit gewähren, um eine Kündigung des
Mieters für eine bestimmte Zeit auszuschließen, schlug der Direktor
des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen, Andreas Breitner,
vor. Die großen gemeinwohlorientierten Wohnungsgesellschaften
stellten gut die Hälfte aller Mietwohnungen in MV bereit.