Essener Allgemeinverfügung wegen Corona: Polizei beklagt Verstöße

Essen (dpa/lnw) - Geburtstagsparty in der Gaststätte und Handgemenge
in Baumarkt: Die Polizei in Essen musste in den vergangenen Tagen
immer wieder zu Corona-Einsätzen ausrücken. Unbelehrbare würden
feiern und Sicherheitsregeln missachten, teilte die Polizei am
Sonntag mit. «Beispiele zeigen, dass einige Dummköpfe den Ernst der
Lage immer noch nicht erkannt haben. Mit ihrem Egoismus und ihrer
Uneinsichtigkeit gefährden sie nicht nur ihre eigene Gesundheit,
sondern die Gesundheit aller Bürger dieser Stadt», teilte die Polizei
mit.

Am Samstagvormittag waren die Beamten laut Mitteilung zu einem
Baumarkt gerufen worden, der zur Minimierung der Ansteckungsgefahr
mit dem Corona-Virus seine Besucherzahl beschränkt hatte. Laut
Polizei wollte ein 63 Jahre alter Kunde sich trotz der
Sicherheitsregel gewaltsam Zutritt verschaffen und verletzte dabei
eine Mitarbeiterin, die er zu Boden stieß. Die 26-Jährige erlitt
leichte Verletzungen. Den Mann erwarte nun ein Strafverfahren.

In der Nacht auf Samstag hätten Polizeibeamte zudem eine private
Geburtstagsparty in einer Gaststätte im Stadtteil Rüttenscheid
beendet. Zeugen hatten die Polizei auf die Veranstaltung hingewiesen.
Die Fenster der Gaststätte waren laut Polizei abgehangen worden und
erst nach mehrmaliger Aufforderung der Beamten hatte ein 54-Jähriger
die Tür einen Spalt breit geöffnet. Er habe sich uneinsichtig gezeigt
und gesagt, dass man eine private Geburtstagsparty feiere. Den Mann
und die 48-Jährige Gastgeberin erwartet eine Strafanzeige.

Die Stadt Essen hatte am vergangenen Montag (16. März) eine
Allgemeinverfügung zur Eindämmung der Corona-Pandemie erlassen.
Demnach müssen unter anderem Gasstätten und Restaurants geschlossen
bleiben und öffentliche und private Veranstaltungen mit mehr als 15
Personen dürfen nicht stattfinden.