Tourismus drängt bei Staatshilfen auf Tempo - Zuschüsse gefordert

Rostock (dpa/mv) - Die Tourismuswirtschaft drängt bei den
angekündigten Staatshilfen für die schwer getroffene Branche auf
Tempo. Die Banken wüssten noch nicht, wie die Auszahlung
funktionieren solle, Vieles sei noch unklar, sagte der Vorsitzende
des Tourismusvereins Rostock und Warnemünde, Frank Martens, am
Sonntag. «Geld fließt noch nicht.»

Die Hotels im Nordosten dürfen wegen des grassierenden Coronavirus
keine Touristen beherbergen. Außerdem sind seit Samstagabend
sämtliche Restaurants geschlossen. Der Tourismus ist ein
Hauptarbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Zeit dränge, so Martens weiter. Die Liquiditätsreserven besonders
der kleinen und mittleren Betriebe seien unter den aktuellen,
dramatischen Umständen ganz schnell aufgebraucht. Vielen dürfte aus
seiner Sicht auch nicht mit Kreditbürgschaften und
Überbrückungskrediten geholfen sein. Sie benötigten nicht
rückzahlbare Zuschüsse. Viele der mehr als 15 000
Tourismus-Beschäftigten allein in der Region Rostock fürchteten um
ihren Arbeitsplatz.

Vom Bund sind bislang nicht rückzahlbare Zuschüsse für
Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen verkündet worden. Das Land
hat in der vergangenen Woche ein Hilfspaket über 100 Millionen Euro
in Form von Bürgschaften und zinslosen Krediten beschlossen.