Satelliten-Logistik in Corona-Krise auch aus dem Wohnzimmer möglich

Darmstadt (dpa/lhe) - Die Corona-Krise macht vor der europäischen
Raumfahrt nicht Halt. Die Missionskontrolle Esa in Darmstadt, von der
aus 21 Raumfahrzeuge gesteuert werden, arbeitet nur noch mit einer
Rumpfmannschaft vor Ort. Im Moment seien rund 40 bis 50 der insgesamt
900 Mitarbeiter in der Zentrale in Darmstadt, sagte der Leiter des
Esa-Missionsbetriebs und stellvertretende ESOC-Zentrumsleiter Paolo
Ferri der Deutschen Presse-Agentur. Ab Montag solle das noch weiter
runtergefahren werden, nachdem es auch im Esoc einen Fall einer
Coronavirus-Infektion gegeben habe. «Aber auf Null können wir nicht
gehen.»

Die Mitarbeiter vor Ort würden derzeit in Schichten arbeiten und sich
nicht sehen. Innerhalb des Zentrums werde ständig desinfiziert, sagte
Ferri. Vom Homeoffice aus würden die anderen Mitarbeitern nun
logistisch den Betrieb der derzeit 21 von Darmstadt aus
kontrollierten Raumfahrzeuge begleiten. Da gehe es zum Beispiel um
Berechnungen und Kalkulationen von Umlaufbahnen. «Wir können die
Satelliten nicht von zu Hause aus steuern.» Technisch wäre das im
Prinzip zwar möglich, aber das Risiko sei einfach zu groß.