Erste Fälle von Coronavirus im Gazastreifen nachgewiesen

Gaza (dpa) - Das Coronavirus ist auch im blockierten Gazastreifen
angekommen: Bei zwei Palästinensern wurde das Virus Sars-CoV-2
nachgewiesen. Es handele sich um zwei Rückkehrer aus Pakistan, teilte
das Gesundheitsministerium in der Nacht zum Sonntag mit. Eine starke
Ausbreitung in dem dicht besiedelten Küstenstreifen, in dem zwei
Millionen Menschen unter prekären Umständen leben, gilt als
Horrorszenario.

Nach Angaben von Jussef Abu al-Risch, Generaldirektor des
Gesundheitsministeriums in Gaza, reisten die Infizierten über Ägypten
in das Palästinensergebiet ein. Sie seien in einer Anlage am
Rafah-Grenzübergang unter Quarantäne gestellt worden.

Rund zwei Millionen Palästinenser leben unter sehr schlechten
Bedingungen in dem Küstenstreifen am Mittelmeer. Die dort herrschende
islamistische Hamas wird von Israel, den USA und der EU als
Terrororganisation eingestuft. Israel hatte 2007 eine Blockade des
Gazastreifens verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen
wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitserwägungen
.
Im Westjordanland gibt es bisher 53 bekannte Infektionsfälle mit dem
Coronavirus.