Scholz zu Ausgangssperren: Alle haben Bedürfnis nach frischer Luft

Frankfurt (dpa) - Vizekanzler Olaf Scholz hofft darauf, dass
Ausgangssperren in der Corona-Krise nicht zwingend werden. «Gerade in
der gegenwärtigen Situation haben alle ein Bedürfnis nach frischer
Luft», sagte der SPD-Politiker der «Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung». «Im Kampf gegen die Krise geht es jetzt ja nicht um
Gesten. Sondern um Maßnahmen, die helfen. Ich zumindest hoffe, dass
uns der Gang in die Natur nicht verwehrt wird - in einer Zeit, in der
die meisten Freizeitbeschäftigungen wegfallen.»

Die allermeisten Bürger hätten hoffentlich verstanden, worum es jetzt
gehe, sagte Scholz. «Vielleicht können wir die Übrigen ein wenig
anstupsen, sich zusammenzureißen, damit wir uns alle vor weiteren
Einschränkungen der Freiheit schützen.» Corona-Partys bezeichnete der

Minister demnach als «schlechten Witz».

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will an diesem Sonntag mit den
Ministerpräsidenten der Länder über weitere Anti-Corona-Maßnahmen
beraten. Dabei stehen auch Ausgangssperren im Raum. Einzelne Länder
wie Bayern sind mit Beschränkungen bereits vorgeprescht.