Minister Garg: «Situation zu dynamisch und das Virus zu neu»

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg
will angesichts der Corona-Pandemie noch keine Vorhersagen machen,
wann sich das öffentliche Leben wieder normalisiert. «Der nächste
Schritt bei der Bekämpfung ist - wie auch im Pandemieplan vorgesehen
- die angesprochene Fokussierung auf die Behandlung von
Covid-19-Patientinnen und -Patienten und auf den Schutz besonders
gefährdeter Gruppen», sagte der FDP-Politiker den «Kieler
Nachrichten» (Samstag). Das könne und solle einhergehen mit einem
kontrollierten Hochfahren des öffentlichen Lebens. «Den Zeitpunkt
dafür kann ich heute aber noch nicht versprechen, dafür ist die
Situation zu dynamisch und das Virus zu neu.»

Er rechnet damit, dass die Zahl der Corona-Infizierten in seinem
Bundesland noch deutlich nach oben geht. «Wir stehen erst am Anfang,
das muss allen klar sein», betonte Garg. Man müsse bedenken, dass
aufgrund der Inkubationszeit «wir mit den gemeldeten
Erkrankungsfällen immer etwa zehn Tage hinter der eigentlichen
Infektion zurückliegen».

Im Moment seien in Schleswig-Holstein mehr als 1000 Menschen in
Quarantäne. «Wir gehen davon aus, dass ein großer Teil von diesen
noch erkrankt», meinte Garg.

Am Samstag meldete sein Ministerium, dass bis zum Freitag 383
Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt wurden. 29
Personen sind in klinischer Behandlung. Bislang wurde ein Todesfall
im Zusammenhang mit der Viruserkrankung registriert.