Sorge um Werkstätten für Menschen mit Behinderung

Berlin (dpa) - Die Linke-Abgeordnete Sabine Zimmermann hat sich
besorgt gezeigt um die Lage von Hunderttausenden Menschen in
Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Von den jetzigen
Schließungen öffentlicher und privater Einrichtungen seien auch die
Werkstätten mit ihren Angeboten und Einrichtungen betroffen, sagte
Zimmermann am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Es bestehe die Gefahr von enormen Einnahmeausfällen, wenn Träger der
Eingliederungshilfe ihre Zahlungen an die Werkstätten einstellen.
Zudem könnten die Arbeitsbereiche der Werkstätten aufgrund von
Schließung oder wegbrechenden Aufträgen von Unternehmen kaum
Einnahmen erwirtschaften.

Eine existenzbedrohende Situationen der Werkstätten «würde vor allem

auch zu Lasten der Menschen mit Behinderung gehen, die jetzt in ganz
besonderem Maße von der Krise betroffen sind und zu schützen sind»,
sagte Zimmermann. «Werkstätten berichten mir von einer unwirklichen
Situation, die schwer zu verstehen ist.» Die Bundes- und
Landesregierungen dürften die Werkstätten nicht im Stich lassen.

Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte
Menschen sind derzeit mehr als 310 000 Erwachsene mit Behinderungen
in den Mitgliedswerkstätten beschäftigt, knapp 30 000 zu ihrer
beruflichen Bildung im Berufsbildungsbereich und fast 265 000 zu
ihrer Arbeits- und Berufsförderung im Arbeitsbereich. Die
Bundesagentur für Arbeit weist in ihrer Beschäftigtenstatistik für
Juni 2019 349 195 Beschäftigte in den Werkstätten oder gleichartigen
Einrichtungen aus.