Volkswagen pausiert Produktion in Mexiko und Argentinien

General Pacheco/Puebla (dpa) - Wegen der Coronavirus-Krise stellt der
deutsche Automobilkonzern Volkswagen seine Produktion in Argentinien
und Mexiko vorübergehend ein. An den beiden argentinischen Standorten
in General Pacheco nahe Buenos Aires und in Córdoba werde bis zum 31.
März nicht mehr gearbeitet, teilte das Unternehmen am Freitag mit. In
den beiden Werken in Mexiko - in Puebla und Guanajuato - gelte die
Maßnahme vom 30. März bis zum 12. April, hieß es am Abend (Ortszeit).

Einige Verwaltungsangestellte sollen von zu Hause aus arbeiten.

Volkswagen Mexiko nannte drei Faktoren, die in Betracht gezogen
worden seien: die Gesundheit der Mitarbeiter und der Anwohner, ein
Rückgang in der Nachfrage und das Risiko einer Knappheit der Teile.
Zuvor hatten sich 40 VW-Mitarbeiter und ihre Familien isolieren
müssen, nachdem ein Zulieferer aus Deutschland die beiden
mexikanischen Werke besucht hatte und dann positiv auf das neuartige
Coronavirus getestet worden war.

In Argentinien reagierte VW mit dem Produktionsstopp auf die
weitgehende Ausgangssperre, die die argentinische Regierung in der
Nacht auf Freitag verhängt hatte. Demnach dürfen die Menschen ihre
Häuser und Wohnungen bis Monatsende nicht mehr verlassen. Erlaubt
sind lediglich Besorgungen in nahe gelegenen Lebensmittelgeschäften
und Apotheken. Ausgenommen von der Ausgangssperre sind nur wenige
Berufsgruppen wie Ärzte, Polizisten und Mitarbeiter in der
Lebensmittel-, Pharma- und Petroindustrie.

Das VW-Werk in Puebla, gut 100 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt,
ist eines der größten des Konzerns weltweit. Im vergangenen Jahr
wurden dort mehr als 440 000 Fahrzeuge der Modelle Tiguan, Jetta und
Golf hergestellt. In der Fabrik in Guanajuato wurden gut 330 000
Motoren gefertigt. Der Konzern beschäftigt in Mexiko rund 13 000
Mitarbeiter.

In General Pacheco fertigt Volkswagen den Pick-up Amarok. Im
vergangenen Jahr liefen mehr als 42 000 Fahrzeuge vom Band. In der
Fabrik in Córdoba produzierte VW 2019 mehr als 670 000 Getriebe
größtenteils für den Export. An den beiden argentinischen Standorten

beschäftigt der Konzern insgesamt rund 5000 Mitarbeiter.