Bewährungsprobe für Bürger zum Frühlingsanfang: Zuhause bleiben

Ausflüge, Restaurantbesuche und Partys - all das soll es am
Wochenende wegen der Corona-Pandemie im Norden nicht geben. Große
Ansammlungen sind verboten. Wenn sich die Bürger nicht daran halten,
könnte es neue Restriktionen geben.

Hamburg (dpa/lno) - Zum Frühlingsanfang zuhause bleiben - das ist die
Vorgabe auch im Norden angesichts der Corona-Krise.
Schleswig-Holstein und Hamburg verschärfen die Einschränkungen im
öffentlichen Leben zur Eindämmung der Pandemie. In der Hansestadt
sind von Samstag an alle Restaurants geschlossen, Ausnahmen gelten
nur für Lieferdienste und Essen außer Haus. Und im nördlichsten
Bundesland gilt sowieso schon, das alle Beherbergungsstätten für
touristische Zwecke sowie alle Restaurants schließen müssen. Selbst
Tagestouristen dürfen das Land nicht besuchen.

Nur Supermärkte und Läden, die zur Versorgung der Menschen dienen,
Apotheken, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte und Banken dürfen

weiterhin öffnen. Darüber hinaus sind Ansammlungen von mehr als sechs
Personen in Hamburg, von mehr fünf in Schleswig-Holstein untersagt.
Eine Ausnahme ist, wenn enge Verwandtschaftsverhältnisse bestehen.
Die Polizei kontrolliere das Einhalten der Auflagen intensiv, hieß
es.

Mit den neuen Allgemeinverfügungen geht der Norden nicht so weit wie
etwa der Freistaat Bayern. Dort ist das Verlassen der Wohnung von
Samstag an nur noch aus triftigen Gründen erlaubt. Dazu zählen etwa
der Weg zur Arbeit, Einkäufe, Arzt- und Apothekenbesuche. Auch Sport
und Bewegung an der frischen Luft bleiben erlaubt - dies aber nur
alleine oder mit den Personen, mit denen man zusammenlebt. Eine
ähnliche Regelung gilt ab Samstag auch im Saarland.

Am Sonntag wollen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die
Regierungschefs der Länder in einer Telefonkonferenz zum weiteren
Vorgehen gegen die Corona-Pandemie abstimmen. Dabei werde die Wirkung
der bisherigen Maßnahmen schonungslos analysiert, kündigte
Regierungssprecher Steffen Seibert an. Zugleich gelte es, die
Verhältnismäßigkeit zu wahren.

Mut macht derweil Panikrocker Udo Lindenberg (73) den Menschen in der
Ausnahmesituation. «Weil hinter all den schwarzen Wolken wieder gute
Zeiten warten», schrieb der Kultsänger am Freitag auf Facebook.
«Durchhängen is nich.» Wichtig sei in diesen schwierigen Zeiten
zusammenzuhalten. «Ein Clan, ein Blut. Wie in einer grossen Family,
unsre Panikfamily.» Nun müssten alle «zuhause bleiben, wenn es geht,

volle Solidarität.» Denn desto schneller sei alles vorbei und man
könne das Leben wieder feiern. «Auf dass wir unser System neu
durchchecken, (...) dass wir endlich die Menschen wertschätzen und
anständig bezahlen, die den Laden am Laufen halten!! Ohne euch geht
gar nix.»