Bund Deutscher Kriminalbeamter warnt vor Ausgangsbeschränkungen

Berlin (dpa) - Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) lehnt
weitreichende Ausgangsbeschränkungen angesichts der Coronavirus-Krise
ab. Zwar gebe es noch Menschen, die den Ernst der Lage offenkundig
noch nicht erkannt hätten, sagte der Vorsitzende, Sebastian Fiedler,
dem «Handelsblatt» (Freitag). «Dennoch hielte ich Ausgangssperren aus

einer Reihe von Gründen für fatal», sagte der BDK-Chef. «Einer der

Gründe ist eine zu befürchtende Zunahme an häuslicher Gewalt. Eine
andere ist die Kräftelage der Polizei», erklärte Fiedler.

Stattdessen komme es nun auf ausreichend räumlichen Abstand der
Menschen untereinander an. Etwa sollten laut Fiedler gezielt
Menschenansammlungen aufgelöst werden - zum Teil geschehe das
bereits. «Zudem können genau die Plätze, die zum gruppenhaften
Verweilen einladen gesperrt oder zu Verbotszonen erklärt werden»,
erklärte der Gewerkschaftschef.

Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus schränken
immer mehr Bundesländer das öffentliche Leben massiv ein. In Bayern
gelten von diesem Samstag an weitreichende Ausgangsbeschränkungen.
Das Verlassen der eigenen Wohnung ist dann nur noch bei Vorliegen
triftiger Gründe erlaubt. Auch das Saarland, Baden-Württemberg,
Rheinland-Pfalz und Hamburg verschärfen ihre Regelungen. Größere
Menschenansammlungen sind künftig verboten, Restaurants werden für
Gäste geschlossen werden.