Bayerisches Gastgewerbe: «Jeder Betrieb kämpft ums Überleben»

München (dpa/lby) - Praktisch jedes bayerische Hotel und Gasthaus ist
nach Angaben ihres Verbandes durch die Corona-Krise inzwischen in
Existenznot. Selbst die großen gut laufenden Betriebe seien jetzt an
ihre Grenzen gelangt: «Jeder Betrieb kämpft ums Überleben», sagte
Dehoga-Landesgeschäftsführer Thomas Geppert am Freitag der
Deutschen Presse-Agentur in München.

Restaurants und Biergärten müssen ab Samstag komplett schließen.
Ausgenommen bleiben nur Mitnahmeangebote und Lieferdienste. «Wir
unterstützen jede Maßnahme der bayerischen Regierung, um die
Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen», betonte Geppert aber und
lobte die Hilfen der Staatsregierung für die Branche mit 40 000
Betrieben und 447 000 Erwerbstätigen im Freistaat: Das
Kurzarbeitergeld mit Übernahme der Sozialabgaben, die Soforthilfen
für Betriebe in akuter Geldnot und die Bürgschaft für alle
Kreditrisiken seien richtig und wichtig.

Einzelne Brauereien hätten die Pacht für Gastwirte ausgesetzt. Die
Gema - die Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte - erhebe
keine Beiträge, sagte der Verbandsgeschäftsführer.

Mitnahmeangebote und Lieferdienste könnten ein wenig Umsatz bringen.
Aber die Gastwirte müssten das Geschäft jetzt einfrieren und die
Krisenzeit irgendwie überbrücken, so Geppert. Danach wäre ihnen
geholfen, wenn die Mehrwertsteuer für alle Bereiche der Gastronomie
auf sieben Prozent gesenkt werden würde.