Corona: Paris und Nizza verschärfen Durchsetzung der Ausgangssperre )

Nizza (dpa) - Frankreichs Hauptstadt Paris und die südfranzösische
Metropole Nizza haben die Durchsetzung der landesweiten
Ausgangssperre verschärft. Im Kampf gegen die Verbreitung des
Coronavirus kündigte Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi am
Freitag die Schließung der gut sieben Kilometer langen Flaniermeile
Promenade des Anglais und weiterer öffentlicher Orte an. Er habe
angewiesen, dass diese nicht mehr zugänglich sein sollten, sagte
Estrosi dem Fernsehsender LCI. Auch alle öffentlichen Märkte würden
geschlossen.

Die Bewohner Nizzas wurden nach Angaben der Stadt per Drohne an die
Einhaltung der seit Dienstagmittag geltenden Ausgangssperre erinnert.
Die Drohne fliegt demnach über die Stadt und weist per Lautsprecher
auf die Vorgaben hin. Bürgermeister Estrosi kündigte einem
Medienbericht zufolge auch eine Verschärfung der Ausgangserlaubnis
an. Nach 20 Uhr seien die Geschäfte und Apotheken geschlossen, also
habe auch niemand mehr einen Grund nach draußen zu gehen, sagte
Estrosi der Zeitung «Journal du Dimanche». Nur medizinisches oder
sozial unterstützendes Personal sei dann noch vor der Tür erlaubt.

Er begründete die Maßnahmen damit, dass trotz der allgemeinen
Ausgangssperre immer noch zu viele Menschen unterwegs seien. «Es gibt
eine Gewissenlosigkeit, die, offen gesagt, unerträglich ist», sagte
Estrosi. Frankreichs Küstenregionen, darunter auch
Provence-Alpes-Côte d'Azur, in der Nizza liegt, hatten sich bereits
am Donnerstag auf eine Sperrung der Strände verständigt.

Auch in der Hauptstadt Frankreichs wurden die Maßnahmen der
Ausgangssperre vor dem Wochenende verschärft. Die Polizei werde vor
den Bahnhöfen die Kontrolle der Passierscheine erhöhen, teilte die
Pariser Polizeipräfektur auf Twitter mit. Abfahrten aus Paris für
Urlaube oder andere nicht dringende Gründe seien nicht erlaubt. Die
Stadt sperrte außerdem die Seine-Ufer sowie Rasenflächen an der
Esplanade des Invalides und an der Champ-de-Mars für Passanten.