Corona-Krise: Bayern will Zahl der Intensivbetten verdoppeln

München (dpa/lby) - Bayern will die Zahl der Intensivbetten an
Unikliniken von 600 auf 1200 verdoppeln. «Das ist eine unglaubliche
Herausforderung», sagte Karl-Walter Jauch, Ärztlicher Direktor des
LMU Klinikums München, am Freitag. Die Ausstattung mit Intensivbetten
sei aber jetzt schon besser als in Italien. «Wir sind von Basis aus
schon gut vorbereitet und werden uns jetzt der Welle stellen und
werden uns der Welle mit gutem Gewissen stellen.» Die Unikliniken in
Bayern wollen angesichts der rasanten Ausbreitung des neuen
Coronavirus neue Stationen schaffen, alte Stationen «umwidmen» und
Pflegekräfte für den Umgang mit Infektionskrankheiten schulen.

Jauch betonte: «Ich bin mehr als zuversichtlich: Das wird uns gut
gelingen.» Die Versorgung von Patienten, die an der Lungenkrankheit
Covid-19 leiden, solle seiner Ansicht nach zentral gesteuert werden,
damit leichter Erkrankte nicht in eine Uniklinik eingeliefert werden,
sondern eher in ein Kreiskrankenhaus. Auch die Versorgung der
Krankenhäuser mit Material wie Schutzkleidung sollte aus Sicht Jauchs
bayernweit staatlich organisiert werden. Das gelte auch für
Schutzmasken: «Normalerweise kosten die drei Cent», sagte Jauch. «U
nd
jetzt das 25-fache.» Die Krise bedeute für das Gesundheitssystem
einen Marathon und keinen kurzen Sprint. «Wir rechnen mit zwei bis
drei Monaten Dauer.»