Aufruf: Handwerker sollen Schutzmasken an Pflege abgeben

München (dpa/lby) - Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB)
ruft Handwerksbetriebe dazu auf, Atemschutzmasken an
Pflegeeinrichtungen in ihrer Region abzugeben. «Das wäre ein Zeichen
der Solidarität und eventuell kann es Leben retten», sagte
VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner am Freitag. Handwerksbetriebe wie
Schreinereien, Trockenbauer oder Lackierer hätten zum Teil
Schutzmasken auf Lager, die auch medizinischen Standards entsprechen.
Gleichzeitig hätten viele Altenheime und ambulante Pflegedienst große
Probleme, Schutzmaterial auf dem freien Markt zu bekommen.

Neben Masken sei in Pflegeeinrichtungen auch anderes Schutzmaterial
knapp, erklärte Sigl-Lehner: Schutzanzüge, die möglichst virendicht
sein sollten, ebenso wie Schutzbrillen, Kopfhauben und Überzieher für
Schuhe. Es gehe dem Pflegeverband «nicht um Aktionismus», betonte
Sigl-Lehner und ergänzte: «Es braucht schnell eine pragmatische Hilfe
ohne große Bürokratie.»

Beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
(LGL) stößt der Aufruf auf Zustimmung. Die Idee, nicht benötigtes
Schutzmaterial an Pflegeeinrichtungen zu verteilen, sei
«grundsätzlich sehr gut», sagte ein LGL-Sprecher. Nach Einschätzung

des Amtes ist es allerdings wichtig, dass Schutzmasken, die an
Pflegeeinrichtungen abgegeben werden, das Schutzniveau erfüllen, das
in der Medizin üblich ist. Ob der sogenannte FFP-Standard der Stufen
2 und 3 eingehalten werde, lasse sich durch Aufdrucke auf den Masken
oder Lieferinformationen feststellen.

Auch vom Bayerischen Handwerkstag kommt Zustimmung. Der
Handwerkspräsident Franz Xaver Peteranderl sagte im Bayerischen
Rundfunk, er unterstütze die Idee «von ganzem Herzen».