Umfrage für Hilfsfonds: Musiker sollen Einnahme-Einbußen nennen

Hannover (dpa/lni) - Das Musikland Niedersachsen will die von der
Corona-Krise stark betroffene Musikbranche mit Hilfsangeboten
unterstützen. Die Absagen von allen Konzerten, Festivals, Auftritten
sowie des Musikunterrichts stelle diese Branche vor
zukunftsbedrohende Unsicherheiten, teilte die Gesellschaft des
Landesmusikrates Niedersachsen am Freitag mit. Die Selbstständigen
und Kleinunternehmer hätten häufig kaum finanzielle Rücklagen. Neben

einer ständig aktualisierten Informationssammlung im Internet werde
eine tägliche Telefon-Sprechstunde eingerichtet.

Darüber hinaus wurde eine Online-Umfrage gestartet, um die Ausfälle
und Einnahmeeinbußen der Musikschaffenden genau zu erfassen. Diese
Informationen sollen in die Verhandlungen des Landesmusikrates mit
dem Kulturministerium über Staatshilfen einfließen.
Nordrhein-Westfalen zum Beispiel hat schon einen Hilfsfonds für
Kulturschaffende eingerichtet. Ihnen soll auch ein Überbrückungsgeld
gezahlt werden.

«In dieser außergewöhnlichen Situation ist das Gehörtwerden von
individuellen Ängsten, Sorgen und Problemen wichtig», sagte die
Leiterin von Musikland Niedersachsen, Friederike Ankele. «Wir wollen
uns aber auch bemühen, für die Betroffenen den Weg zu bereits
vorhandenen Hilfen zu erleichtern und in der unübersichtlichen Lage
präzise zu informieren.»

Eine genaue Anzahl der Betroffenen für Niedersachsen liegt laut einem
Musikland-Sprecher nicht vor. Angesprochen seien alle
Musikschaffenden vom Alleinunterhalter bis zum Kirchenmusiker, von
Honorarkräften in Musikschulen bis zu selbstständigen
Konzertveranstaltern. Allein in der Künstlersozialkasse waren 2019
landesweit 3691 freischaffende Musiker und Musiklehrer versichert.