Covid-19: Österreich bleibt bis Ostermontag auf Minimalbetrieb

Österreich sieht sich mit seinen drastischen Maßnahmen im Kampf gegen
das Coronavirus auf dem richtigen Weg. Für Kanzler Kurz ist daher die
logische Konsequenz: Weiter so - und das bis Ostern.

Wien (dpa) - Wegen der Coronakrise soll Österreich nun sogar bis zum
Ostermontag in Minimalbetrieb laufen. Im Kampf gegen die
Coronavirus-Pandemie sind Restaurantbesuche, Shopping-Touren und
Veranstaltungen jeder Art nun bis zum 13. April untersagt.
Bundeskanzler Sebastian Kurz gab am Freitag in Wien bekannt, dass die
drastischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus um drei Wochen
verlängert werden.

«Ich bin mir vollkommen bewusst, dass das viele Entbehrungen mit sich
bringt. Dass das viel Verzicht bedeutet. Und dass der Weg, den wir
gerade gehen müssen, kein einfacher ist», sagte Kurz. Es seien aber
bereits erste Erfolge sichtbar. Daher sei es richtig, den Weg weiter
zu gehen. «Das ist ein Marathon, aber unsere Bitte ist klar: Halten
Sie durch. Jeder, der die Maßnahmen mitträgt, ist ein Lebensretter.»


Die Ausgangsbeschränkungen sind in der Alpenrepublik seit Montag in
Kraft und haben den Alltag deutlich entschleunigt. Leere Plätze
prägen das Bild der Städte. Die Gastronomie wurde komplett
eingestellt. Zahlreiche Geschäfte mussten schließen. Zudem stoppten
Universitäten und Hochschulen den Lehrbetrieb. Auch der öffentliche
Nahverkehr wurde eingeschränkt und wird kaum noch genutzt.

Die Regierung rief die Menschen auf, nur raus zu gehen, wenn sie
einkaufen, arbeiten oder anderen Menschen helfen müssen. Spaziergänge
bleiben erlaubt, sollen aber alleine gemacht werden. Die Polizei
weist Gruppen auf den Straßen darauf hin, nicht zusammen zu stehen.
Theater und Museen sind geschlossen. Auch Sportveranstaltungen wurden
abgesagt.

«Ich möchte der Bevölkerung meinen Dank aussprechen - für die Art u
nd
Weise, wie die Maßnahmen mitgetragen werden», sagte Kurz. «Wir dürf
en
nicht nachlassen. Wir müssen die Maßnahmen, die wir gesetzt haben,
weiter fortsetzen.» Vizekanzler Werner Kogler sagte, dass die
Menschen «die Hoffnung nicht verlieren und mutig bleiben» müssten.

Dem Gesundheitsministerium zufolge gibt es in Österreich inzwischen
rund 2300 bestätigte Fälle an Sars-CoV-2-Infektionen. 70 Erkrankte
müssten derzeit in Krankenhäusern behandelt werden, 13 Erkrankte
seien in der Intensivbehandlung. Sechs Menschen starben. Das
Bundesland Tirol ist inzwischen vollständig unter Quarantäne.

«Wir haben weitestgehend milde Krankheitsverläufe», sagte
Gesundheitsminister Rudi Anschober. Zudem seien die täglichen
Zuwachsraten deutlich gesunken - von tageweise 40 Prozent vor rund 2
Wochen auf derzeit rund 20 Prozent. «Diese Entwicklung reicht uns
aber bei Weitem noch nicht aus. Das Ziel ist ein einstelliger oder
gar kein Wachstumsbereich mehr.»