Gehaltsverzicht der Bundesliga-Profis: VDV fordert sachlichen Umgang

Leipzig (dpa) - Geschäftsführer Ulf Baranowsky von der
Spielergewerkschaft «Vereinigung der Vertragsfußballspieler» (VDV)
hat sich für einen sachlichen Umgang mit der Forderung nach
Gehaltsverzicht der Bundesliga-Profis ausgesprochen. «Viele Spieler
sind den Klubs bereits entgegengekommen und haben teilweise auch
Spenden für Bedürftige angekündigt. Ich werbe für Sachlichkeit, den
n
es geht darum, eine Pandemie zu besiegen und gleichzeitig
wirtschaftliche Probleme zu lösen», sagte Baranowsky der
«Mitteldeutschen Zeitung» (Freitag).   

Eine Lösung sei nicht durch öffentlichen Druck auf bestimmte
Berufsgruppen zu schaffen, betonte der Gewerkschafter. Es müssten
seriöse Hilfsszenarien durch vernünftige Gespräche entwickelt werden.

«Jeder muss für sich entscheiden, was er leisten kann und will. Es
wäre aber völlig unangemessen, wenn einer vorgibt, was wer zu tun
hat», erklärte Baranowsky. Für ihn sei es nachvollziehbar, wenn
Hilfsbereitschaft nicht an die große Glocke gehängt wird. «Häufig
passiert sehr viel Gutes im Stillen. Deshalb bringt uns eine
öffentliche Diskussion über Gehaltsverzicht Einzelner nicht weiter»,

sagte Baranowsky.

Der VDV-Geschäftsführer führte zudem aus, dass Clubs nicht
willkürlich Gehälter ihrer Spieler kürzen können. Auch eine Kündi
gung
befristeter Verträge sei nicht möglich. «Die Vereine sind darauf
angewiesen, einvernehmliche Lösungen zu finden. Wenn Vereine die
Problematik vernünftig darstellen, ist es etwas ganz anderes, als
wenn man mit fragwürdigen Drohungen agiert», äußerte Baranowsky.