Kein Besucherverkehr mehr in sozialen Beratungsstellen

Schwerin (dpa/mv) - Die sozialen Beratungsstellen in
Mecklenburg-Vorpommern werden für den Besucherverkehr geschlossen.
Beratungen soll es von Freitag bis zum 19. April nur noch
telefonisch, schriftlich oder über elektronische Wege geben, teilte
das Sozialministerium am Freitag in Schwerin mit. Der Freitag sei
dabei ein Übergangstag, um die Umsetzung in der Praxis zu
erleichtern.

Betroffen seien unter anderem die Pflegestützpunkte, die allgemeine
Sozialberatung, die Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung, die
Migrationsberatung und das Beratungsnetz bei häuslicher und
sexualisierter Gewalt. «Individuelle Ausnahmen» könne es geben. So
soll beispielsweise eine Schwangerschaftskonfliktberatung oder eine
Beratung bei häuslicher Gewalt auch weiterhin persönlich erfolgen
können.

Niedrigschwellige Unterstützungsangebote und Teile der ehrenamtlichen
Nachbarschaftshilfe würden ebenfalls ausgesetzt, hieß es weiter.
Allerdings soll gewährleistet bleiben, dass lebenswichtige Hilfen
ankommen. So sei die Versorgung von älteren und pflegebedürftigen
Menschen, etwa durch Nachbarn oder Helferkreise, mit Speisen und
Nahrungsmitteln sowie medizinischen und Pflegeprodukten vom Verbot
ausgenommen. Zudem blieben die Frauenschutzhäuser geöffnet.

«Die sozialen Kontakte müssen heruntergefahren werden, um die
exponentiellen Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen», erklärte
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) zu den am Donnerstagabend
beschlossenen neuen Maßnahmen. Es müsse jedoch alles mit Augenmaß
geschehen.