Oberbürgermeister von Neubrandenburg lehnt Ausgangssperre vorerst ab

Neubrandenburg (dpa/mv) - Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio
Witt (parteilos) hält Ausgangssperren im Zuge der Corona-Krise noch
nicht für nötig. «Ich glaube, noch kriegen wir das auch so hin»,
sagte Witt am Freitag in Neubrandenburg. Einige Bewohner benähmen
sich zwar völlig inakzeptabel: Sie drängelten in Märkten oder
bildeten ohne Sicherheitsabstand Schlangen vor Apotheken oder Banken.
Vor der Sperrung der Spielplätze hätten sich dort auch Gruppen von
bis zu 50 Leuten gebildet. «Die Unvernunft einiger Leute ist so groß,
dass eine Ausgangssperre unumgänglich scheint.» Aber die Masse der
Menschen halte sich an die Vorgaben, die sozialen Kontakte zu
minimieren und Abstände zu wahren.

In Neubrandenburg leben laut Witt 22 430 Menschen, die älter als 60
Jahre sind - rund ein Drittel der Einwohner - und 5445 Frauen und
Männer, die älter als 80 Jahre sind. «Sie gilt es zu schützen.»
Bisher gebe es keinen Corona-Fall. Witt betonte, es sei noch nie so
einfach gewesen, Schutzmaßnahmen umzusetzen. «Ich bleibe zu Hause und
gehe nur raus, wenn ich dazu gezwungen bin.» Das Ordnungsamt habe
etwas mehr zu tun, um Rettungswege für Feuerwehr und Rettungswagen
freizuhalten. Weil so viele Leute zu Hause seien, seien viele Stellen
in der Stadt deutlich stärker zugeparkt.