Landrat kritisiert Corona-Partys im Kreis Pinneberg

Rellingen (dpa/lno) - Jugendliche sollen in Rellingen und anderen
Orten im Kreis Pinneberg in der Nacht zum Donnerstag sogenannte
Corona-Partys unter freiem Himmel veranstaltet haben. «Das ist etwas,
was ich absolut verwerflich finde», sagte Rellingens Bürgermeister
Marc Trampe am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Im Ortskern der
Gemeinde hätten am Mittwochabend fünf bis zehn Jugendliche Passanten
mehrfach mit Umarmungen provoziert und auch Sperrschilder abgerissen.

Die Gemeinde Rellingen gehe gegen ähnliches Verhalten am Wochenende
mit verstärkten Kontrollen vor, sagte Trampe. Dazu würden neben
Mitarbeitern des Ordnungsamts auch externe Kräfte eingesetzt.

Der Pinneberger Landrat Oliver Stolz forderte Solidarität bei der
Einhaltung von Auflagen im Zuge der Corona-Krise. Sowohl
Ministerpräsident Daniel Günther als auch Bundeskanzlerin Angela
Merkel (beide CDU) mahnten deutlich eine Reduzierung der sozialen
Kontakte an, um die Ansteckungsrisiken zu minimieren. «Offensichtlich
will das nicht jeder verstehen.»

Nach Angaben der Kreisverwaltung gab es in der Nacht zum Donnerstag
nicht nur im Rellinger Ortskern, sondern auch an mehreren Stellen im
Kreis sogenannte Corona-Partys. «Umsichtiges Verhalten erwarte ich
auch von Jugendlichen, die wir sonst gerne in den Städten sehen, die
aber momentan lieber zu Hause bleiben sollten», sagte Stolz.

Zusammenkünfte in der Öffentlichkeit, insbesondere bei vorheriger
Verabredung in sozialen Netzwerken, müssten als öffentliche
Veranstaltungen angesehen werden und seien deshalb derzeit verboten.
«Dagegen werden wir mit der nötigen Konsequenz ordnungsrechtlich
vorgehen und ich bin froh das wir hier Seite an Seite mit unseren
örtlichen Polizeidienststellen stehen.»