Bouffier ruft in Corona-Krise eindringlich zur Vernunft auf

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU)
hat in der Corona-Krise eindringlich dazu aufgerufen, alle sozialen
Kontakte zum Schutz der Bevölkerung auf eine Minimum zu reduzieren.
Der große Teil der Gesellschaft verhalte sich vernünftig, sagte der
Regierungschef in «Bild»-Zeitung am Freitag. «Aber es gibt leider
auch eine Menge Menschen, die das nicht tun. Wir sind deshalb in
großer Sorge. Corona-Partys sind das irrste, was man sich vorstellen
kann. Das ist in höchstem Maße unsolidarisch.»

Es werde zunehmend Stichproben und Kontrollen geben, kündigte der
CDU-Politiker an. «Ich appelliere an die Bevölkerung: Es ist wirklich
ernst gemeint, wenn wir sagen: 'Bitte so wenig wie möglich soziale
Kontakte!' Wer das nicht einhält, zwingt uns zu weiteren Maßnahmen.»

Wenn dieser Appell an die Vernunft auf Dauer nicht fruchte, dann
bleibe nur der Zwang, sagte Bouffier zu einer möglichen
Ausgangssperre. Ein Verstoß dagegen wäre eine Ordnungswidrigkeit,
vielleicht sogar eine Straftat.

Nach Einschätzung des Ministerpräsidenten gibt es die Chance, die
Corona-Krise geordnet zu bewältigen. «Wir haben ein sehr gut
funktionierendes Gesundheitssystem. Die Versorgung mit Lebensmitteln
ist gesichert, auch wenn mal eine Brotsorte zwei, drei Tage fehlt -
diese kommt wieder in die Regale, Hungern muss bei uns hier niemand.»

Er nehme auch die Sorgen der Unternehmen sehr ernst, versicherte der
Ministerpräsident. Das gelte auch für die Lufthansa als größten
privaten Arbeitgeber in Hessen. Es gehe nun darum, die
Wirtschaftsunternehmen im Land am Leben zu erhalten.