Norwegen senkt Leitzins auf Rekordtief

Oslo (dpa) - Die norwegische Zentralbank greift in der Virus-Krise
der Wirtschaft mit einer abermaligen Zinssenkung unter die Arme. Wie
die Währungshüter am Freitag in Oslo bekanntgaben, sinkt der Leitzins
um 0,75 Prozentpunkte auf 0,25 Prozent. Das ist ein Rekordtief. Es
ist die zweite deutliche Zinssenkung innerhalb einer Woche. Weitere
Lockerungen seien nicht ausgeschlossen, teilte die Zentralbank mit.

Die norwegische Notenbank befindet sich zurzeit in einer besonders
schwierigen Position. Einerseits hat sie dafür Sorge zu tragen, dass
die Wirtschaft unter der Corona-Krise nicht vollends zusammenbricht.
Das spricht für eine lockere Geldpolitik, um zumindest die
wirtschaftlichen Symptome der Krise zu lindern.

Andererseits müssen die Währungshüter den Wechselkurs der
norwegischen Krone im Blick behalten, was eher gegen Zinssenkungen
spricht. Die Krone ist zu Dollar und Euro in den vergangenen Tagen in
historischem Ausmaß eingebrochen. Als Grund gilt die Doppelkrise aus
neuartigem Coronavirus und Ölpreiseinbruch. Norwegen ist ein
rohstoffreiches Land. Die Zentralbank hatte am Donnerstag
Deviseninterventionen in Aussicht gestellt.