Corona-Krise macht sich auch in Tierheimen bemerkbar

Viele Tierheime in Rheinland-Pfalz bleiben in den kommenden Wochen
erst mal für Besucher zu. Das ist eine von mehreren Folgen der
fortschreitenden Ausbreitung des Coronavirus.

Trier (dpa/lrs) - Von abgesagten Pensionsplätzen für Haustiere, über

organisatorischen Mehraufwand bis hin zur Besuchersperre: Die
Corona-Krise wirkt sich auch auf den Betrieb von Tierheimen aus. Bei
Einrichtungen mit vielen Besuchern müsse beispielsweise die
Tiervermittlung mit Terminen geregelt werden, erläuterte ein Sprecher
des Deutschen Tierschutzbundes Landesverband Rheinland-Pfalz am
Mittwoch in Trier. «Damit man nicht so einen Publikumsverkehr im
Tierheim hat.» 

Wichtig sei es daher auch, die jeweilige Internetseite des Heims
immer aktuell zu halten. Dann könnten Interessenten schon mal eine
Vorausauswahl treffen, welches Tier sie gerne mit nach Hause nehmen
wollten. Für die Mitarbeiter der Tierheime bedeute das allerdings
mehr Aufwand.

Das Tierheim Koblenz empfängt noch voraussichtlich bis zum 15. April
keine Besucher. Gassigänger dürften vorbei kommen, sagte die Leiterin
des Tierheims. Es sei aber noch nicht absehbar, wie lange das noch
möglich sei. In Montabaur (Westerwald) ist das Tierheim bis auf
Weiteres komplett für alle Besucher und Gassigänger geschlossen. Das
teilte die Einrichtung auf ihrer Internetseite mit. Damit solle das
Risiko für personelle Ausfälle so weit wie möglich verringert werden.


Auch das Tierheim in Remagen (Kreis Ahrweiler) lässt vorerst weder
Besucher noch Gassigänger rein. Im Moment gebe es auch keine
Tiervermittlung mehr, sagte eine Mitarbeiterin. Es gehe darum, die
Mitarbeiter zu schützen. Eine Ansteckung mit dem Coronavirus
Sars-CoV-2 und eine damit Einhergehende Quarantäne dürfe nicht
riskiert werden. «Das wäre das Ende für die Tiere.»

Beim Tierheim in Trier sind spontane Besuche derzeit tabu. Aber auch
in anderer Hinsicht mache sich die Corona-Krise bemerkbar, erzählte
eine Mitarbeiterin. Weil die Menschen nicht verreisen könnten, seien
Pensionsplätze für Haustiere abgesagt worden. Für das Tierheim
bedeute das finanzielle Einbußen. Außerdem sei es schwierig, an
Desinfektionsmittel zu kommen. «Das ist natürlich für ein so ein
Tierheim echt schlecht.»

Die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn
hatte mitgeteilt, dass in einigen Tierheimen wegen der Ausbreitung
des Coronavirus vermehrt Anfrage eingingen. Besitzer wollten aus
Angst vor einer Ansteckung ihre Tiere abgeben. Spiegelt sich das auch
in Rheinland-Pfalz wider? «Die Tendenz ist mir noch nicht bekannt»,
sagte der Sprecher des Landesverbands des Tierschutzbundes. Auch im
Tierheim Trier gibt es solche Erfahrungen noch nicht. Und aus Koblenz
heißt es ebenfalls: «Wir haben noch keine einzige Anfrage gehabt
deswegen.»