Tesla stoppt Produktion wegen Coronavirus-Krise

Fremont (dpa) - Nach einer Machtprobe mit den Behörden hat der
US-Elektroautobauer Tesla einem Produktionsstopp in seinem Hauptwerk
im kalifornischen Fremont aufgrund der Coronavirus-Krise zugestimmt.
«Wir halten uns an die gesetzlichen Vorschriften», teilte das
Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk am Donnerstag mit.
Vorangegangen waren tagelange Diskussionen mit Gesetzesvertretern.

Eigentlich hatte das Büro des örtlichen Sheriffs bereits am
Dienstagabend klargestellt, dass Teslas Betrieb kein unbedingt
notwendiges Geschäft darstelle, das von einer wegen des Virus
verhängten Ausgangssperre in der Region ausgenommen wäre. Tesla ließ

die Bänder in der Fabrik mit rund 10 000 Mitarbeitern trotzdem
zunächst weiterlaufen. Dann schaltete sich die Polizeichefin ein.

Firmenchef Musk teilt die Bedenken wegen des Coronavirus offenbar
nicht. «Meine Vermutung ist, dass die Panik mehr Schaden anrichtet
als das Virus, wenn das nicht schon geschehen ist», twitterte er am
Donnerstag. Zwar bot Musk - wie zuvor schon die US-Autobauer General
Motors und Ford - der Regierung in der Krise Hilfe durch Fertigung
von Atemschutzgeräten an, aber nur falls «eine Knappheit» bestehe.
Angesichts des offensichtlichen Mangels gab es dafür Kritik im Netz.

Für den Konzern ist die ab 23. März geltende Zwangspause ein herber
Rückschlag. Tesla will seine Offensive im Massenmarkt mit dem neuen
Kompakt-SUV Model Y forcieren und muss dafür eigentlich rasch die
Produktion in Fremont hochfahren. Auch seine Fabrik in New York wird
die Fertigung vorübergehend stoppen. Tesla hatte wegen des Virus
schon zeitweise sein Werk in Shanghai schließen müssen. Teslas Aktien
fielen am Donnerstag nachbörslich zeitweise um fast zehn Prozent.