Wegen Corona: Kieler Woche auf September verschoben

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wird die Kieler Woche
verschoben. Das Sommerfest mit Millionenpublikum findet wegen der
Corona-Krise erst Anfang September statt. Die Entscheidung sei nicht
leicht gefallen, sagt Oberbürgermeister Kämpfer.

Kiel (dpa/lno) - Wegen der Corona-Pandemie wird die Kieler Woche 2020
auf Anfang September verschoben. «Diesen Schritt haben wir als Stadt
gemeinsam mit den Veranstaltern der Segelregatten beschlossen», sagte
Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) am Donnerstag. «Die
Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen - sie ist mit Blick auf die
aktuelle Entwicklung aber die beste Lösung.»

Traditionell findet das nach Angaben der Veranstalter größte
Sommerfest Nordeuropas Ende Juni Stadt. Erstmals seit Ende des
Zweiten Weltkriegs wird dies nach Angaben der Stadt in diesem Sommer
nicht so sein. Die 126. Auflage des Segel-Spektakels ist nun vom 5.
bis 13. September geplant.

Zunächst gelte es gemeinsam die Herausforderungen der Corona-Krise zu
meistern, sagte Kämpfer. Der Ende Oktober wiedergewählte
Oberbürgermeister war zuvor im Rathaus vereidigt worden. «Wir alle
hoffen, möglichst schnell zur Normalität zurückzukehren. Dann ist
auch wieder Zeit, gemeinsam zu segeln, zu feiern und die Kieler Woche
zu genießen.»

Im vergangenen Sommer hatten nach Schätzungen der Stadt mehr als 3,5
Millionen Besucher aus gut 70 Ländern die 125. Kieler Woche
besucht. Zum weltgrößten Segelereignis kamen 2019 fast 4000 Sportler

aus über 50 Nationen.

«Natürlich hätten wir mit der endgültigen Entscheidung noch etwas
warten können. Da wir aber auch den internationalen Seglerinnen und
Seglern ein Zeichen geben wollten, haben wir uns jetzt entschieden»,
sagte der sportliche Organisationsleiter Dirk Ramhorst.

Im Jubiläumsjahr 2019 lockten 45 Marineschiffe aus 13 Ländern mehr
als 20 000 Besucher zum Open Ship. Unter den gut 2400
Einzelveranstaltungen waren 400 Abendkonzerte, fast alle kostenfrei.
Kleinkünstler hatten 1267 Auftritte. Die Spiellinie besuchten 290 000
Kinder und Eltern, die Ballon Sail faszinierte 80 000 Besucher und
auf dem Internationalen Markt gab es Leckereien aus 35 Staaten.