DOSB: Kein «Quarantäne-Trainingslager» in Kienbaum

Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Olympische Sportbund hat sich
gegen ein «Quarantäne-Trainingslager» im Bundesleistungszentrum in
Kienbaum entschieden. Wie der DOSB am Donnerstag mitteilte, sei eine
Umsetzung in der angedachten Form aktuell nicht zu verantworten.
«Eine Ansteckungsgefahr mit dem derzeit sich weiterhin schnell
ausbreitenden Coronavirus ist nicht mit absoluter Sicherheit
auszuschließen», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. «Wir sehen

daher in der angedachten Konzeption ein zu hohes Risiko für unsere
Athleten und die Allgemeinheit.»

Der DOSB stehe aber im intensiven Dialog mit den verschiedenen
Spitzenverbänden und dem Bundesinnenministerium, um Spitzensportler
weiterhin entsprechende Trainingsmöglichkeiten zur Aufrechterhaltung
ihrer Fitness anzubieten, hieß es in der Mitteilung. «Während für
Millionen Sporttreibende die klare Vorgabe besteht, den Sport- und
Trainingsbetrieb in den Vereinen konsequent einzustellen, benötigen
die Spitzensportler die Möglichkeit zum weiteren Erhalt ihres
Trainingszustandes», meinte Hörmann.

Der DOSB bedauere, dass derzeit nur an wenigen Standorten mit
Ausnahmegenehmigungen noch Trainingsoptionen für Athleten gegeben und
die Möglichkeiten insgesamt extrem eingeschränkt sind. «Doch wir sind

uns alle unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung in dieser
schwierigen Situation bewusst und werden auch alle weiteren
Entscheidungen daran ausrichten», sagte Hörmann.