Einschränkungen wegen Coronavirus: Busfahrer in Ukraine attackiert

Kiew/Odessa (dpa) - Die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie
haben in der Ukraine zu Handgreiflichkeiten geführt. In der
Hafenstadt Odessa attackierten aufgebrachte Fahrgäste Busfahrer, wie
lokale Medien am Donnerstag berichteten. Eine Rentnerin habe zudem
einen Ziegelstein an die Scheibe eines Busses geworfen. Berichte über
Verletzte gab es zunächst nicht. Mehr als 70 Busse und Straßenbahnen
seien zeitweise an der Weiterfahrt gehindert worden.

Hintergrund ist, dass die Regierung zuvor angeordnet hatte, dass
Straßenbahnwaggons und Busse nicht mehr als zehn Passagiere mitnehmen
dürfen. Zudem sollen nur noch Fahrgäste mit Schutzmasken einsteigen
dürfen. In den drei Großstädten Kiew, Charkiw und Dnipro wurde der
Verkehr der U-Bahn komplett eingestellt. Die Passagierbeförderung
zwischen den Städten ist ebenfalls verboten worden.

In der Hauptstadt Kiew bildeten sich am Morgen Schlangen von mehreren
hundert Metern an den Bushaltestellen. Polizisten versuchten,
Passagiere am Einsteigen zu hindern. In der Ukraine wurden bisher 17
Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Zwei Frauen starben.