Dehoga: Forderung nach Aufstockung des Kurzarbeitergeldes «Irrsinn»

Berlin (dpa) - Das deutsche Gastgewerbe hat Gewerkschaftsforderungen
nach einer Aufstockung des Kurzarbeitergeldes durch die Arbeitgeber
zurückgewiesen. Diese seien «wirtschaftlicher Irrsinn und würden
viele Betriebe direkt in die Insolvenz treiben», erklärte der
Branchenverband Dehoga am Donnerstag in Berlin. Zuvor hatte die
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gasttätten (NGG) gefordert, in der
Coronakrise eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes durch die
Betriebe und Schutz vor Kündigungen zu vereinbaren.

Viele Betriebe seien ganz oder weitgehend geschlossen, es gebe nahezu
keine Umsätze mehr, betonte der Dehoga. Tausende stünden kurz vor der
Insolvenz. «In einer solchen Situation wäre es absolut
unverantwortlich von uns als Verband, den Unternehmen durch einen
Tarifvertrag mit hohen Zuschusszahlungen weitere finanzielle Lasten
aufzubürden und Handlungsspielräume zu nehmen», sagte die
Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges.

Die «verheerenden Folgen» der Coronakrise müssten «durch staatliche

Hilfen abgefedert werden», betonte der Dehoga. «Nur so, nicht durch
unerfüllbare Forderungen an die Arbeitgeber, deren Liquidität gerade
gegen Null schrumpft, kann ein Schutzschirm über Betriebe und
Beschäftigte aufgespannt werden.»