Müllabfuhr trotzt Coronakrise - Wertstoffhöfe teils dicht

München (dpa/lby) - Trotz zahlreicher Einschränkungen wegen des
Coronavirus fährt die Müllabfuhr vielerorts in Bayern noch
regelmäßig. Allerdings schließen mehrere Wertstoffhöfe - vor allem,

um auch hier eine Ausbreitung der Pandemie zu vermeiden.

«Die Müllentsorgung wird weiterhin gewährleistet», erklärte etwa
eine
Sprecherin der Stadt München am Donnerstag. Für den Notfall gebe es
entsprechende Pläne und Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter.
Allerdings seien derzeit in München sechs der zwölf Wertstoffhöfe
geschlossen. An den restlichen Höfen gebe es Blockabfertigungen.
Damit sollen große Menschenansammlungen vermieden werden.

Auch Augsburg verkündete Einschränkungen bei Sperrmüllabfuhr und
Wertstoffhöfen: Wertstoffe würden nur noch in Kleinmengen und
Entrümpelungen gar nicht mehr angenommen. «Bitte bleiben Sie derzeit
- wenn möglich - zu Hause», appellierte Werkleiter Reiner Erben laut
Mitteilung. «Ich verstehe, dass viele von Ihnen die Zeit daheim
sinnvoll nutzen möchten, und was könnte da besser sein, als die
eigene Wohnung zu entrümpeln und aufzuräumen. Genau dieses Verhalten
sorgt jedoch dafür, dass immer mehr Menschen die Wertstoffhöfe
ansteuern.» Sollte die Besucherfrequenz weiterhin zunehmen, müssten
die Wertstoff- und Servicepunkte geschlossen werden.

In Würzburg fährt die Müllabfuhr bislang im gewohnten Rhythmus. Die
Müllentsorgung gehöre zum Kernbereich - und «Kernaufgaben werden
immer ausgeführt», sagte ein Sprecher der Stadt Würzburg. Es sei aber

vorstellbar, dass die Müllabfuhr etwas seltener fahre, sollten viele
Mitarbeiter ausfallen. Ähnliches sieht die Stadt Straubing vor, wie
das «Straubinger Tagblatt» (Donnerstag) berichtete. Wenn das Personal
fehlt, konzentriere sich die Müllabfuhr auf bestimmte Einrichtungen
wie Krankenhäuser, Pflegeheime und Arztpraxen. Von Haushalten werde
der Müll auch abgeholt, nur nicht mehr im gewohnten Takt.

Das Landratsamt Cham teilte mit, Abfälle sowie Wertstoffe wie
Verpackungen und Papier aus Haushalten, die vom Coronavirus betroffen
sind, müssten in gut verschlossenen Beuteln oder Säcken verpackt in
die Restmülltonne gegeben werden. «Tonnen dabei bitte nicht
überfüllen», hieß es. Scharfe oder spitze Gegenstände sollte so
verpackt werden, dass sie den Beutel nicht durchstechen können.

Rigoros geht das Landratsamt Pfaffenhofen an der Ilm vor, weil sich
viele Menschen nicht an die Vorgaben gehalten hätten. «Der Besuch an
den Wertstoffhöfen und Gartenabfallsammelstellen im Landkreis hat
trotz eines Appells an die Bürgerinnen und Bürger eher zu- als
abgenommen», erläuterte Werkleiterin Elke Müller laut Mitteilung.
Daher würden sämtliche Wertstoffhöfe im Landkreis vorerst komplett
geschlossen. Gleiches gilt etwa für den Wertstoffhof Bad Kissingen.
Doch heißt es auch hier: «Die Entleerung der Restmülltonne, Biotonne,

Sperrmüll sowie blauen Tonne für Altpapier beim Bürger ist als
systemrelevante Entsorgung sichergestellt und findet weiterhin
statt.» Ebenso würden die gelben Wertstoffsäcke weiterhin abgeholt.