Kontakt zu Patienten besser online halten

Hannover (dpa/lni) - Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen sollen den
Kontakt zu ihren Patienten verstärkt online halten. Das
Landesgesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung
Niedersachsen (KVN) riefen dazu auf, Videosprechstunden anzubieten.
Dazu sei das Verfahren für Praxen vereinfacht worden, sagte
KVN-Vorstandschef Mark Barjenbruch am Donnerstag. «Wir müssen alles
dafür tun, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen», betonte
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD). «Da spielt
auch die Reduzierung von Besuchen in Arztpraxen eine wichtige Rolle,
um Ansteckungen im Wartezimmer zu verhindern.»

Ab sofort könnten Mediziner sowie Psychotherapeuten die
Videosprechstunde ohne KVN-Genehmigung nutzen, erklärte Barjenbruch.
Sowohl auf das Prüfungsverfahren als auch die Genehmigungserteilung
und die Limitierung auf wenige Patienten werde vorerst bis zum 30.
Juni 2020 verzichtet. «Videosprechstunden sind mittlerweile recht
leicht umzusetzen», sagte Reimann. «Gerade in diesen Zeiten skypen
viele Großeltern mit ihren Enkeln, das geht natürlich auch mit ihrer
Hausarztpraxis. Deshalb sollten möglichst viele den digitalen Draht
auch so nutzen.»

Die Kassenärztliche Vereinigung empfiehlt, dass wegen der
Coronavirus-Epidemie Patienten nach Möglichkeit nur in medizinisch
dringenden Fällen in die Praxen kommen. Die Konsultation per Video
sei bei allen Krankheitsbildern möglich - auch dann, wenn der Patient
zuvor noch nicht bei dem Arzt in Behandlung war.