Sachsen-Anhalt verbietet Urlaubsreisen - Kuraufenthalte eingeschränkt

Magdeburg (dpa/sa) - Zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus
verschärft Sachsen-Anhalt jetzt doch die Regeln für Urlaubsreisen.
Hotels und Unterkünfte seien für Touristen geschlossen, teilte das
Sozialministerium am Donnerstag mit. Wer bereits eingecheckt habe,
müsse bis zum Samstag abreisen. Busreisen werden ebenso untersagt wie
Übernachtungen zu Fortbildungszwecken sowie für verschiebbare Kur-
und Reha-Aufenthalte.

Die Regeln gelten bis 19. April und schließen neben Hotels, Herbergen
und Pensionen auch Campingplätze, Ferienhäuser und sonstige
Schlafgelgenheiten mit ein. Aufenthalte in Unterkünften aus
familiären, gewerblichen und beruflichen Gründen bleiben erlaubt.
Zuvor hatte die «Mitteldeutsche Zeitung» (online) über die geplanten

Verschärfungen für die Hotels berichtet.

Sachsen-Anhalt hatte zuvor bereits zahlreiche Schließungen von Läden,
Freizeit- und Kultureinrichtungen, Sportstätten, Clubs und
Spielplätzen verordnet, um die Ausbreitung des Coronavirus
einzudämmen und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Die Regeln
gelten seit Mittwoch. Die Hotelbranche war bisher ausgenommen.

Der Landestourismusverband begrüßte die Verschärfung. Das bringe
Rechtssicherheit, teilte der Verband mit. Bisher habe in weiten
Teilen Unklarheit bestanden, ob Stornierungen möglich seien, wenn
Reisen nicht untersagt sind. Zahlreiche Gastgeber und Gäste hätten
zuletzt beim Verband ihre Sorge vorgetragen, dass sich Urlauber
einmieten, die in anderen Bundesländern abgewiesen wurden.

Die Bundesregierung hatte Anfang der Woche empfohlen, alle
Urlaubsreisen zu untersagen. Zusammen mit zwei anderen Bundesländern
entschied sich Sachsen-Anhalt zunächst dagegen.