Bolsonaro-Sohn löst mit Coronavirus-Tweet Zwist mit China aus

Rio de Janeiro (dpa) - Eduardo Bolsonaro, Abgeordneter und Sohn des
brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, hat China mit drastischen
Worten vorgeworfen, das Coronavirus verheimlicht zu haben - und damit
eine diplomatische Verstimmung zwischen den beiden Staaten ausgelöst.
«Wer Tschernobyl verfolgt hat, wird verstehen, was passiert ist.
Ersetzen Sie Atomkraftwerk durch den Coronavirus und die sowjetische
Diktatur durch die chinesische», schrieb Eduardo Bolsonaro auf
Twitter. «China ist schuld, Freiheit wäre die Lösung.»

Die chinesische Botschaft in Brasília wies die Vorwürfe ebenso heftig
zurück. «Sie sind eine Person ohne internationale Vision oder
gesunden Menschenverstand», erklärten die Chinesen. «Bei der Rückke
hr
aus Miami haben sie leider einen mentalen Virus mitgebracht», schrieb
die Botschaft auf Twitter an den Präsidenten-Sohn - eine Anspielung
auf eine Reise zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump, von
der mindestens 17 brasilianische Delegationsmitglieder mit dem
Coronavirus infiziert zurückgekommen sind.

Der chinesische Botschafter forderte eine Entschuldigung, die von dem
Parlamentspräsidenten Rodrigo Maia am Donnerstag folgte. China ist
Angaben des Außenministeriums zufolge seit 2009 der
Hauptwirtschaftspartner Brasiliens. Der Handel zwischen Brasilien und
China stieg demnach von 3,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2001 auf 98
Milliarden US-Dollar im Jahr 2019.