Coronakrise: NRW plant Rekordhilfe für Wirtschaft - Mehr Infektionen

Um der Wirtschaft im größten Bundesland unter die Arme zu greifen,
plant die Landesregierung einen Rettungsschirm in Rekordhöhe.
Gleichzeitig steigt auch die Zahl der Erkrankungen im ganzen Land. In
Heinsberg sind 840 Fälle bestätigt - NRW sind es 4743.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die nordrhein-westfälische Landesregierung
plant eine Rekordhilfe für die Wirtschaft, um die Folgen der
Coronakrise abzufedern und Arbeitsplätze zu sichern. Insgesamt 25
Milliarden Euro Wirtschaftshilfe sollen dafür bereitgestellt werden.
Das hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstag in
einem Spitzengespräch mit Wirtschaftsvertretern zugesagt, wie die
Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Unterdessen stieg die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in
Nordrhein-Westfalen weiter. Gegenüber dem Mittwoch erhöhte sich die
Zahl der gemeldeten Infektionen am Donnerstag um mehrere Hundert.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums (Stand: 10 Uhr) gab es
NRW-weit 4743 nachgewiesene Fälle. 16 Menschen starben daran. Am
Mittwochnachmittag (16 Uhr) waren noch 13 Todesfälle gemeldet worden
sowie knapp 4300 Corona-Infektionen.

Der von der Landesregierung geplante Umfang des Rettungsschirms
entspricht rund einem Drittel des bisherigen Landeshaushalts und soll
bereits in der nächsten Landtagssitzung verabschiedet werden. Nach
Angaben von Teilnehmern sprach Laschet vom «größten Hilfsprogramm f
ür
Nordrhein-Westfalen seit Bestehen unseres Landes». Die schwarz-gelbe
Landesregierung wolle in dieser Krise bislang unbekannten Ausmaßes
«Hilfe in bisher nie da gewesener Höhe» bereitstellen.

Wegen der Corona-Infektionsgefahr war das Spitzengespräch per
Video-Schalte durchgeführt worden. Teilnehmer waren neben Laschet
auch Finanzminister Lutz Lienenkämper (beide CDU),
Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP), Vertreter von
Arbeitgebern, Gewerkschaften, Industrie- und Handelskammern, Banken,
dem Handwerk und Oberbürgermeister. Detaillierte Ergebnisse sollen am
Mittag (13.00 Uhr) in der Düsseldorfer Staatskanzlei bekanntgegeben
werden.

Bei den Corona-Infektionszahlen ist mit 840 bestätigten Fällen der
Kreis Heinsberg am meisten betroffen. In Köln wurden 430 Fälle
gezählt, in Aachen und der Städteregion 298 Fälle sowie in Düsseldo
rf
und Essen jeweils 154 Fälle. Der Kreis Minden-Lübbecke meldete 110
Fälle. In den Städten und Kreisen waren die Zahl der Infizierten fast
durchgängig mindestens zweistellig oder im dreistelligen Bereich.