US-Anleger glauben in Corona-Krise an Kochboxen-Versender

New York (dpa) - Mit einem Kurssprung von 150 Prozent an einem Tag
haben US-Anleger in der Coronavirus-Krise den Glauben an den
verlustreichen Kochboxen-Versender Blue Apron wiederentdeckt. Mit
einem Schlusskurs von 16,25 Dollar landete die Aktie am Mittwochabend
zwar gerade einmal auf dem Niveau von Frühjahr 2019. Danach hatten
Verluste und die starke Konkurrenz unter anderem vom deutschen
Rivalen Hello Fresh den Kurs einbrechen lassen.

Doch in diese Woche war die Blue-Apron-Aktie gerade einmal bei einem
Kurs von 2,25 Dollar gestartet - damit ergab sich bis Mittwochabend
ein Plus von mehr als 600 Prozent. Die Anleger hoffen, dass die
Einschränkungen und Engpässe im Handel angesichts der
Coronavirus-Ausbreitung das Geschäft von Blue Apron wiederbeleben. Im
vergangenen Jahr war der Umsatz der Firma um fast ein Drittel auf 455
Millionen Dollar eingebrochen. Hello Fresh steigerte dagegen allein
sein US-Geschäft um rund 40 Prozent auf gut eine Milliarde Euro.

Die Kochboxen-Versender, die wöchentlich Zutaten für ausgewählte
Rezepte verschicken, verzeichnen aktuell auch in Deutschland eine
erhöhte Nachfrage. Deshalb müssen etwa Hello-Fresh-Kunden jetzt etwas
früher als gewohnt ihre Bestellungen fertighaben. Der Konkurrent
Marley Spoon weitete das Zustell-Zeitfenster um mehrere Stunden aus.

Die Hello-Fresh-Aktie, die bereits in den vergangenen Monaten
kontinuierlich gestiegen war, legte seit Wochenbeginn von gut 17 auf
rund 23 Euro zu.